iPhone 12: Laut Reuters wackelt der Zeitplan gefährlich
Seit fast einem Jahrzehnt gelingt es Apple, alle 12 Monate eine neue iPhone-Generation zu präsentieren und diese dann jeweils im Herbst auf den Markt zu bringen. Allerdings mehren sich inzwischen die Zweifel, dass Apple diesmal genauso agieren kann. Um mit dem Verkauf im September zu beginnen, muss die Produktion bereits im Sommer anlaufen. Dafür ist wiederum erforderlich, schon Wochen zuvor alle Fertigungsanlagen zu erproben und Testgeräte von den Bändern laufen zu lassen, damit zum Wunschtermin auch Massenproduktion mit maximaler Kapazität möglich ist. Dieser Phase gehen Monate an Vorbereitung voraus, denn schon im Frühjahr müssen sich Apples Ingenieure sowie Fertigungsspezialisten in den Werken intensiv austauschen. Oft machen es neue Hardware-Baureihen nämlich erforderlich, auch ganz neue Maschinen zu erwerben.
Keine Produktionsvorbereitung möglichEinem Bericht von Reuters
zufolge wäre nun eigentlich die "heiße Zeit", um die Fabriken vorzubereiten. Angesichts diverser Schließungen sowie eingeschränkter bis komplett untersagter Reisetätigkeit ist es derzeit aber nicht möglich, die "Production Validation Phase" wie gewohnt ablaufen zu lassen. Verzögert sich diese allerdings, so wirkt sich das direkt auch auf alle weiteren Schritte aus. Laut Reuters erscheint es zunehmend unsicherer, dass Apple wie ursprünglich geplant ab September mit dem iPhone 12 antreten kann. Auch wenn Apple in den eigenen Entwicklungsabteilungen kleine Fertigungsstraßen betreibt, ersetzt dies nicht die Erprobung in Zusammenarbeit mit den großen Produzenten.
Weitreichende Konsequenzen – für alle ProdukteApples Fertigungskette wird daher in zweierlei Hinsicht stark beeinträchtigt. Die unmittelbaren Auswirkungen der Produktionsengpässe sind bereits an den steigenden Lieferzeiten diverser Baureihen abzulesen. Diverse Marktforscher gehen davon aus, dass die stärksten Einschnitte aber noch bevorstehen, denn momentan lassen sich zumindest noch Teile des Bedarfs aus dem Lagerbestand bedienen. Die zweite Front, an der Apple zu kämpfen hat, sind die erwähnten Vorbereitungen auf neue Produkte. Aktuell auftretende Verzögerungen sind schwer aufzuholen – und bergen damit die Gefahr, jegliche Planung bis Jahresende über den Haufen zu werfen.