iPhone 12 Pro Max: Ein persönlicher Erfahrungsbericht nach den ersten Tagen
Eigentlich wollte ich in diesem Jahr gar kein neues iPhone kaufen. Dann war allerdings der 6. November angebrochen. Bei der Überprüfung, ob das iPhone 12 Pro Max tatsächlich schon vor dem offiziellen Bestellstart im Kundenbereich der Telekom auftauchte (für diese Meldung:
), stellte ich alle Schritte bis zur eigentlichen Bestellung nach – und irgendwie habe ich dann wohl auf Kaufen geklickt. Mit voller Absicht ganz aus Versehen. Als einer der frühesten Käufer wurde das Gerät dann auch fast pünktlich eine Woche und drei Tage später zugestellt und ich konnte daher die ersten Erfahrungen sammeln. Diese möchte ich hiermit teilen und beantworte in den Kommentaren auch gerne noch weitere Fragen. Display-, Performance und andere Tests gab es bereits zu Genüge, daher handelt es sich um rein persönliche Überlegungen.
Größe und HaptikWer das iPhone 6 Plus bis iPhone 8 Plus gut in der Hand halten konnte, wird mit dem iPhone 12 Pro Max keine Probleme bekommen. Die Gehäuse haben fast identische Abmessungen, allerdings wuchs die Displaydiagonale stark an. Etwas anders sieht es daher aus, soll das Gerät komplett mit dem Daumen bedient werden – so lange Finger haben dann wohl die wenigsten. Das große Display finde ich sehr angenehm, wer ohnehin auf "Zweihandbedienung" setzt (als exzessiver iPad-Nutzer hatte ich mir das vor Jahren angewöhnt), hat keinerlei Schwierigkeiten. Ein weiterer persönlicher Eindruck: Ohne Schutzhülle ist mir das Smartphone fast schon zu dünn und ich hatte ständig Sorge, es könne mir aus der Hand rutschen.
Performance bemerkt man bei FotosZur Performance und Displayqualität wurde bereits alles gesagt – was das Device an Horsepower liefert, wird einem aber erst so richtig beim Fotografieren bewusst. Computational Photography lautet Apples Schlagwort, um die Nachteile kleiner Sensoren und kompakter Linsen in Vergessenheit geraten zu lassen. Gerade beim Nachtmodus ist schlichtweg beeindruckend, was die Sensorik an Licht einfängt: Indem hunderte Bilder kombiniert und zu einem fertigen Bild zusammengefügt werden. Als jemand, der keine Schnappschüsse macht, sondern auf sehr gezielte Motivsuche geht, bietet das neue kompositorische Möglichkeiten. Langzeitbelichtungen hatten mir in früheren Spiegelreflex-Jahren immer viel Freude bereitet... und jetzt geht auch das mit dem Smartphone – unglaublich! Da ich selber noch keine spektakulären Aufnahmen beisteuern kann, verweise ich auf diese Artikel:
Profi-Fotograf äußert sich zum iPhone 12 Pro Max
iPhone 12 Pro im Kameratest: Die ersten Fotos sind da
Erste Erfahrungen und Tests – ist das Riesen-iPhone den Aufpreis wert?
Noch einen anderen Performance-Aspekt sollte man nicht vernachlässigen. Man merkt deutlich den zusätzlichen Arbeitsspeicher. Sehr viel seltener (oder auch fast gar nicht!) werden Programme im Hintergrund komplett beendet. Auf dem iPhone XR war es hingegen so, dass die Verwendung der Kamera-App dazu führte, alle anderen Apps anschließend neu starten zu müssen.
AkkulaufzeitUm acht Uhr morgens am Mittwoch das iPhone abgesteckt – um acht Uhr morgens am Donnerstag steht die Akkuanzeige immer noch bei 51 Prozent. Screentime dokumentiert zwar für den Zeitraum nur 42 Aktivierungen und 1:45 Stunden Aktivität, dennoch bin ich angesichts des geringen Akkuverbrauchs recht beeindruckt. Auch im aktiven Einsatz zählt die Akkuanzeige nur sehr langsam nach unten – beispielsweise zog meine 30-minütige "Pokémon Go"-Runde mit dauerhaft aktiviertem Display lediglich 12 Prozentpunkte ab.
Mein FazitEs ist alles so, wie es sein soll. Punkt. Das klingt genauso unaufgeregt, wie mein Gesamteindruck auch tatsächlich ist. Ein tadelloses Gerät, ein guter Kauf, doch mit Ausnahme der Nachtbilder hätte es ein älteres iPhone exakt genauso getan. Die Produktkategorie scheint wirklich aus-erfunden zu sein, große Stellschrauben für riesige Fortschritte gibt es kaum noch. Um den eingangs erwähnten Spontankauf noch einmal herbeizuziehen: In "vernünftiger Laune" wäre ich vermutlich nicht vom XR umgestiegen – hätte mich nicht an jenem Nachmittag ein spontanes "Habenwollen" erfasst.
Stimmen aus dem BüroWährend die Einrichtung des neuen iPhones bzw. die Datenmigration bei mir reibungslos lief, gab es bei Kollegen diverse Probleme – z.B. Abbrüche bei der Übertragung. Ansonsten gestaltet sich das Meinungsbild recht eindeutig. Toller Screen, tolle Kamera (Hauptgrund für den Umstieg) und klasse Fotos, super Gehäuse, prima Akkulaufzeit. Gleichzeitig steht aber die Frage im Raum, ob sich in den letzten Jahren wirklich noch viel getan hat – bis auf die Fotoqualität kann niemand einen "Whoa-Effekt" benennen, der sich durch den Umstieg ergeben hat. Ob der inzwischen bei allen Geräten durchgeführte Wegfall von Force Touch gut oder schlecht ist, darüber herrscht keine Einigkeit.