iPhone 13: Deaktivierung von Face ID nach Displaytausch ist wohl ein Bug
Kurz nach dem Verkaufsstart des iPhone 13 wurde bekannt, dass ein Displaytausch zu Problemen führen kann. Wird das neue Panel nämlich von einer nicht durch Apple autorisierten Werkstatt eingebaut, erscheint auf dem Homebildschirm ein Warnhinweis: Das Smartphone habe das Display nicht als Originalteil erkannt. Seltsamerweise erscheint das Pop-up sogar dann, wenn es sich beim eingebauten Ersatzteil um das Display eines anderen iPhone 13 handelt. Darüber hinaus verweigert Face ID in einem solchen Fall den Dienst.
Spezieller Chip im Display kommuniziert mit Face IDBislang war nicht klar, ob es sich bei diesem Verhalten um einen Bug in iOS 15 handelt oder Apple die Komponenten des iPhone 13 absichtlich so eng miteinander verzahnt hat. Die Experten des britischen Reparatur-Unternehmens iCorrect nahmen das neue Smartphone aus Cupertino jetzt in dieser Hinsicht gründlich unter die Lupe. Dabei fanden sie heraus, dass das Display des iPhone 13 über einen speziellen Chip verfügt. Dieser ist nicht nur für die Erkennung von Berührungen und Wischgesten zuständig, sondern unter anderem auch für die Kommunikation mit Face ID. Die Ergebnisse ihrer Analyse präsentieren die Spezialisten in einem ausführlichen
Blogbeitrag sowie mit einem auf YouTube veröffentlichten Video.
Experten halten Deaktivierung für einen Bug in iOS 15Im Unterschied zu Repair Guru (siehe
) gelang es iCorrect allerdings, beim iPhone 13 einen Displaytausch vorzunehmen und dabei die Funktionsfähigkeit von Face ID zu erhalten. Hierfür mussten sie jedoch den Original-Chip des entfernten Panels in die neue Komponente verpflanzen. Der Vorgang ist alles andere trivial, die wenigsten freien Reparaturdienstleister dürften ihn daher anbieten können. iCorrect ist aber der Auffassung, dass es sich bei der Kommunikation zwischen Display und Face ID tatsächlich um einen Fehler in iOS 15 handelt. Dieser zeige allerdings, dass Panel-Chips künftig weitaus komplexer sein dürften. Die Experten gehen beispielsweise davon aus, dass kommende iPhone-Generationen über Touch ID im Display verfügen, bei einem Tausch der Komponente würde der integrierte Fingerabdruckscanner dann aus Sicherheitsgründen deaktiviert.
Vermutlich keine Maßnahme gegen freie WerkstätteniCorrect zufolge richtet sich Apples Maßnahme nicht gegen unabhängige Reparaturwerkstätten. Der spezielle Display-Chip diene vielmehr der Absicherung etwa gegen chinesische Unternehmen, welche gefälschte Ersatzteile oder minderwertige iPhone-Komponenten auf den Markt bringen. Das versuche Apple mit dem Panel-IC zu verhindern. Dass dabei in diesem Fall auch Original-Bauteile nach einem Tausch zum Ausfall von Face ID führen, halten die Experten für einen unbeabsichtigten Kollateralschaden, den Apple in absehbarer Zeit beheben dürfte.