iPhone 15 Pro Max zerlegt: iFixit gibt schlechteste Note seit 2008 – schwer zu reparieren, empfindlich
Apple ging bei der Vorstellung des iPhone 15 Pro (Max) im Rahmen des „Wonderlust“-Events unter anderem auf die Reparierbarkeit des Smartphones ein. Diese habe sich dank einer neuen Chassis-Struktur verbessert, so das Unternehmen, weil sich die Glasrückseite im Vergleich zum Vorgänger einfacher austauschen lasse. Die Überprüfung dieser Aussage war jetzt eines der Ziele, das sich iFixit beim Teardown des Geräts gesetzt hatte. Außerdem nahmen die Reparaturexperten natürlich wie stets das technische Innenleben genau in Augenschein. Das Ergebnis ihrer Arbeit und eine vorläufige Bewertung präsentieren sie nicht nur mit Worten und Fotos, sondern auch in einem Video.
Glasrückseite abnehmbar, Bauteile von hinten nicht zugänglichiFixit zufolge lässt sich das iPhone 15 Pro Max zwar von der Rückseite her öffnen, die Komponenten sind allerdings – anders als beim iPhone 14 – von dort aus nicht zugänglich. Ursache hierfür ist das von Apple hervorgehobene Chassis, der sogenannte Midframe. Um an Logicboard, Akku und andere Bauteile zu gelangen, muss man also nach wie vor das Display entfernen, was naturgemäß mit einem höheren Risiko einhergeht. Unter anderem bestehe die Gefahr, so die Experten, dabei eine der zahlreichen filigranen Kabelverbindungen zu beschädigen.
Lobend erwähnt iFixit, dass Apple im iPhone 15 Pro Max eine größere Batterie verbaut als im iPhone 14 Pro Max, die Kapazität steigt um 2,3 Prozent auf 4.422 Milliamperestunden (mAh), beim Vorgänger waren es 4.323 mAh. Einen ähnlichen Zuwachs verzeichnen die Spezialisten auch beim iPhone 15 Pro, dessen Akku mit 3.274 mAh spezifiziert ist (iPhone 14 Pro: 3.200 mAh).
Modem-Chip von Qualcomm, RAM von SK HynixDie Beschichtung des Titanrahmens ist iFixit zufolge sehr anfällig für Kratzer. Die Reparaturspezialisten bestätigen damit entsprechende Berichte, welche bereits vor wenigen Tagen erschienen (siehe
). Im Inneren des neuen Top-Smartphones aus Cupertino bleiben Überraschungen weitgehend aus. Apple setzt weiterhin auf einen Modem-Chip von Qualcomm, und zwar das Highend-Modell mit der Bezeichnung Snapdragon X70. Der DDR5-Arbeitsspeicher kommt von SK Hynix. Detaillierte Informationen zu den weiteren integrierten Schaltkreisen will iFixit erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Das Kameramodul des iPhone 15 Pro Max
Quelle:
iFixit iFixit: Tetraprisma-Tele ist interessante LösungBesonderes Augenmerk richtete iFixit auf das Kameramodul des iPhone 15 Pro Max mit dem Tetraprismen-Teleobjektiv. Die Experten bescheinigen Apple, eine äußerst interessante Lösung für die Herausforderung gefunden zu haben, eine derartige Brennweite im Gehäuse unterzubringen. Die Sensoren von Haupt- und Ultraweitwinkelkamera unterscheiden sich laut dem ersten Teardown nicht von denen des iPhone 14 Pro Max, die Verbesserungen bei Fotos und Videos seien aller Wahrscheinlichkeit ausschließlich den Fähigkeiten des A17 Pro zu verdanken. Alles in allem handele es sich beim iPhone 15 um ein inkrementelles Update, so das vorläufige Fazit der Reparaturspezialisten.
Quelle: iFixit
Nur vier von zehn Punkten beim ReparaturindexWas die Reparierbarkeit betrifft, schneidet das iPhone 15 Pro Max schlecht ab. iFixit bewertet Apples neues Smartphone vorläufig mit lediglich vier von maximal zehn möglichen Punkten. Das ist allerdings nicht der bemängelten schlechten Zugänglichkeit der Komponenten oder anderen Aspekten des Hardware-Designs geschuldet. Die Spezialisten kritisieren vielmehr, dass Apple das Pairing von Bauteilen mit Seriennummern bei der aktuellen Generation im Vergleich zum iPhone 14 noch einmal ausgeweitet hat. So sind jetzt zusätzlich die Spule für induktives Laden und das Lidar-Modul individuell mit dem Gerät gekoppelt. Diese und etliche andere Komponenten lassen sich folglich im Falle eines Defekts nicht ohne Weiteres ersetzen. Entsprechende Versuche von iFixit endeten mit reproduzierbaren Abstürzen der Kamera-App und blieben somit erfolglos. Apple sabotiere eine grundsätzlich reparaturfreundliche Konstruktion durch softwareseitige Einschränkungen, so das Urteil der Experten.