iPhone 16 Pro für Videofilmer: Echte Verbesserungen in der Praxis?
Das „Scary Fast“-Video, mit dem Apple zu Halloween 2023 neue Macs vorstellte, endete mit der Einblendung „Shot on iPhone 15 Pro“. In einer kurz darauf erschienenen Dokumentation offenbarte Apple, wie die aufwendige Produktpräsentation aufgenommen wurde. Als Kameras kamen nur Geräte der damals aktuellen Pro-Reihe zum Einsatz. Auch in
diesem Jahr widmete Apple einige Minuten den Videofähigkeiten; das Event nahm Zuschauer mit auf den Musikvideodreh von „The Weeknd“. Nun hatten zahlreiche Kreative die Gelegenheit, sich ein iPhone 16 Pro zuzulegen und ausgiebig zu testen. Ihr Urteil: Zeitlupe ist nett, Mikrofone brauchbar, der Capture-Button unzuverlässig.
YouTuber Joey Helms nimmt seit drei Jahren die iPhone-Präsentation zum Anlass, ein Städteporträt aufzuzeichnen. Dabei testet er ausgiebig die Videofunktionen des neuen Pro-Modells. Dieses Jahr begab er sich nach Chicago, um gemeinsam mit Drohnenpilot Sam Perez effektvolle Stadtaufnahmen einzufangen. 9to5mac zitiert seine
wichtigsten Aussagen zu den Neuerungen. Aus seiner Sicht sei „Cinematic Slow Motion“ die größte technische Innovation, wenngleich mit begrenztem Nutzen. Er begrüße die Möglichkeit, ProRes LOG in 4K mit 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Allerdings sei diese Bildrate selten hilfreich – das Resultat sei zu langsam für die meisten Aufnahmen, aber wiederum nicht langsam genug für einen „echten Wow-Effekt“.
Capture-Button zu unzuverlässigEine Hardware-Innovation stellte der dedizierte Kamera-Button dar, der mit zwei Druckpunkten und Streichgestenerkennung das Einstellen von Aufnahmeparametern erleichtern soll. Ihm bot sich dies jedoch als unzuverlässig dar und nutze den zusätzlichen Schalter daher nur zum Starten einer Aufnahme. Diese Erkenntnis teilt ehemalige The-Verge-Redakteurin und jetzt selbstständige YouTuberin Becca Farsace, die mit dem iPhone 16 Pro eine Tour durch New York State (inklusive Ballonfahrt) unternahm: Dieselben Einstellungen gelängen besser und einfacher am großen Bildschirm mit routinierten Wischgesten.
Mikrofone: gemischtes ResultatAudioqualität stellt einen wichtigen Qualitätsfaktor bei Video dar. Farsace vergleicht die iPhone-eigenen Mikrofone (laut Apple „Studio-Qualität“) mit denen von Bluetooth-Headsets und denen des kabelbasierten iPhone-Headsets. Sie ist beeindruckt vom iPhone-Mikrofon, auch von den eingebauten Filtern, die nachträglich störende Geräusche herausfiltern können. Ähnlich äußert sich Helms, ergänzt allerdings, dass Resultate am iPhone sehr gut klängen, am Mac mit Studio-Hardware jedoch schnell an Glanz verlören.
Speichern auf USB-C stabilerHelms nutzte den USB-C-Anschluss, um ProRes-LOG-Aufnahmen direkt auf externe Medien zu schreiben. Das funktioniere mit dem iPhone 16 Pro deutlich zuverlässiger als kurz nach der Veröffentlichung des iPhone 15 Pro (dem ersten mit diesem Anschluss). Hierbei spiele das Format des Zielmediums eine entscheidende Rolle: Erst als er ExFAT-SSDs verwendete, gelangen ihm unterbrechungsfreie Aufnahmen. Speichermedien im Format „Mac OS Extended“ (HFS+) führten zu einer Kamera-App, die gelegentlich einfror und nur durch einen iPhone-Neustart wiederzubeleben war.