iPhone 5c: Ein seltsames Sondermodell wird "Vintage"
Lange vor dem ersten iPhone SE gab es schon einmal ein "günstiges" iPhone-Modell – wenngleich dieses die Erwartungen vieler schlicht enttäuschte. Im Jahr 2013 erschien nicht nur das iPhone 5s – erstmals bot Apple Touch ID und einen 64-Bit-Chip – sondern auch das iPhone 5c. Im Vorfeld hatte es viele Berichte gegeben, wonach Apple den Markt nach unten erweitern und ein Einsteiger-iPhone positionieren wolle. Was dann aber auf den Markt kam, war weder günstig, noch technisch beeindruckend. Gerade einmal 100 Euro lagen zwischen iPhone 5c (599 Euro für 16 GB) und iPhone 5s (699 Euro) – wofür man dann aber die Hardware des Vorjahres erhielt (A6-Chip, kein Touch ID).
Farbenfroh, ansonsten wenig ambitioniertDas iPhone 5c war in fünf Farbausführungen erhältlich (Weiß, Gelb, Grün, Blau, Rot) und unterschied sich auch aufgrund des Kunststoffgehäuses deutlich von iPhone 5 oder iPhone 5s. Die Reaktionen fielen allerdings weitgehend negativ aus. Oft zu hören war, dass Apple versuche, ein billig aussehendes Smartphone mit altem Innenleben zu Preisen eines Top-Modells zu verkaufen. Einerseits herrschte Enttäuschung bezüglich der Preisgestaltung, andererseits angesichts des wenig ambitionierten Funktionsumfangs.
Diversen Marktanalysen zufolge hatte sich Apple wohl wirklich verrechnet und musste die Produktion schon nach kürzester Zeit drastisch nach unten fahren. Das iPhone 5c lag wie Blei in den Regalen und fiel vor allem auf dem chinesischen Markt durch, welchen Apple eigentlich damit ansprechen wollte. Immer wieder lautete das Fazit, alles scheitere am Preis. Eine Fangemeinde gab es zwar, diese war aber nicht sonderlich groß.
Oktober 2020: Die Vintage-ListeSieben Jahre nach dem Verkaufsstart des iPhone 5c ist nun die Zeit des seltsamen Sondermodells endgültig abgelaufen. iOS-Updates hatte die Serie ohnehin nicht mehr erhalten, nach iOS 10 war nämlich Schluss. Ende Oktober landet das Gerät allerdings auch auf Apples Vintage-Liste, womit es mangels Ersatzteilen keine offiziellen Reparaturen mehr gibt. Als Apple wenige Jahre später noch einmal den Versuch startete, ein günstigeres iPhone anzubieten, gab es zumindest in einer Disziplin keine Kompromisse mehr. Das iPhone SE (2016) setzte auf damals aktuelle Hardware – genauso wie es auch bei der Neuauflage des SE der Fall ist.