iPhone 8 und X: Apple aktiviert CPU-Drosselung bei schwachem Akku
Knapp ein Jahr ist es inzwischen her, dass zahlreiche iPhones plötzlich wesentlich langsamer arbeiteten. Teilweise konnte man selbst auf neueren Geräten nicht einmal mehr flüssig scrollen. Auch Benchmark-Tests attestierten betroffenen iPhones drastisch eingebrochene Performance. Recht schnell war der Grund gefunden, denn Apple hatte genau dieses Verhalten vorgesehen, sollte der Akku nicht mehr richtig durchhalten. Um plötzliches Abschalten zu verhindern, fährt das System in diesem Fall die Leistung stark zurück. Andernfalls könnte es bei Lastspitzen passieren, dass der Akku plötzlich an Spannung verliert und das iPhone deaktiviert wird. In Benchmarktests fiel die Drosselung deswegen so stark auf, da sich der Prozessor dann durchgehend im Bereich maximaler Auslastung befindet.
Ende 2017: Apple reagiert mit mehr Transparenz und TauschprogrammDie schlechte Informations- und Kommunikationspolitik Apples ließ die Angelegenheit rasch großes mediales Interesse finden. Apples Erklärung, man habe darauf ja in einem iOS-Update per Update-Beschreibung hingewiesen, stellte alles andere als zufrieden. Zwar war dort tatsächlich von Änderungen die Rede, um plötzliches Abschalten des iPhones zu verhindern, daraus konnte man aber unmöglich die CPU-Drosselung ableiten. Um den Eindruck nicht entstehen zu lassen, ältere iPhones seien als verkaufsfördernde Maßnahme bewusst ausgebremst worden, führt Apple das günstige Akkutausch-Angebot ein. Außerdem lässt sich der Zustand des Akkus seit iOS 11.3 einsehen und die Drosselung deaktivieren (Systemeinstellungen/Batterie/Batteriezustand, "Hochleistungsfähigkeit").
Seit iOS 12.1: iPhone X und iPhone 8 können auch gedrosselt werdenMit dem gerade erst erschienenen iOS-Update kommt die kontroverse
Funktionalität auch auf die 2017er iPhones – namentlich auf iPhone 8, iPhone 8 Plus sowie iPhone X. Sobald dem Akku keine Hochleistungsfähigkeit mehr attestiert wird, sinkt die Performance des Gerätes. Dies kommt nicht überraschend, denn Apple kündigte bereits im letzten Jahr an, besagte Verhaltensweise auch für neuere iPhones zu aktivieren. Einen deutlichen Unterschied gibt es aber: Sollte der Akku zu stark an Kapazität verloren haben, schwächt Apple zwar Leistungsspitzen ab – allerdings nicht so drastisch wie beim iPhone 7 oder iPhone 6s. Im Alltag dürfte daher wenig von der Drosselung zu bemerken sein, bei rechenintensiven Anwendungen aber sehr wohl. In Aktion tritt die "Leistungsverwaltung" übrigens erst, nachdem es zum ersten unerwarteten Abschalten kam.