iPhone-Akkubremse: Über 20 Sammelklagen gegen Apple allein in den USA
Ende März wird es ernst für Apple im Streit um die mit iOS 10.2.1 ins iPhone-Betriebssystem eingebaut Leistungsbremse für Geräte mit gealterten Akkus. In den USA beginnt nämlich am 29. März die Anhörung zu einer Vielzahl von Klagen, die seit Weihnachten im ganzen Land gegen Apple eingegangen sind. Wie üblich, wenn Sammelklagen über mehrere US-Staaten hinweg erhoben wurden, bemüht sich die Jurisdiktion darum, alle Klagen an einer zentralen Stelle zu
sammeln. So möchte das U.S. Judicial Panel on Multidistrict Litigation insgesamt 21 Klagen aus 13 verschiedenen Gerichtsbezirken der USA im nördlichen Disktrikt von Kalifornien, also praktisch im Heimatdistrikt von Apple, zusammenfassen. Eine erste Anhörung dazu ist für den 29. März geplant.
Über Weihnachten kochten die Emotionen bei vielen iPhone-Nutzern hoch, als durch Benchmark-Tests nachgewiesen wurde, dass Apple die Prozessorleistung von iPhones systemseitig drosselt, wenn der Akku eine gewisse Maximalkapazität unterschritt. Die Drossel wurde bereits mit iOS 10.2.1 implementiert, dort aber nur ganz allgemein beschrieben. Die Kläger fühlen sich schlecht informiert und unterstellen dem Konzern insbesondere, alte Hardware absichtlich zu entwerten, um zum Kauf neuer Hardware zu motivieren (geplante Obsoleszenz).
Apple wehrt sich nachdrücklich gegen diesen Vorwurf. Tatsächlich sei die Drossel notwendig geworden, um das Problem sich spontan abschaltender iPhones zu beheben. Gealterte Akkus können bei plötzlichen Leistungsspitzen zu Notabschaltungen führen, weswegen ebendiese Leistungsspitzen abgefangen werden müssten. Als Reaktion auf die Aufregung reduzierte Apple den Preis zum Akkutausch massiv von 89 auf 29 Euro und plant für iOS 11.3 die Möglichkeit, das »Akkumanagement« - entgegen dem ausdrücklichen Rat des Konzerns - manuell zu deaktivieren. Wie diese manuelle Deaktivierung vonstattengeht, haben wir in diesem Artikel für Sie dargestellt:
. Vorher-Nachher-Vergleiche bei betroffenen iPhones mit der Betaversion von iOS 11.3 haben gezeigt, dass ein Abschalten der Drossel zu einem Leistungsplus von 15 Prozent bei Geekbench führt.