"iPhone" – Apple muss erneut um den Markennamen kämpfen, diesmal in Brasilien
Als Apple vor mehr als 13 Jahren das erste iPhone zeigte, wurden sehr bald Stimmen laut, es könne sich dabei wohl nur um einen Arbeitstitel handeln – denn Apple war überhaupt nicht im Besitz der Wortmarke "iPhone". Recherchen ergaben nämlich, dass Cisco den Begriff schon im Jahr 1999 angemeldet hatte – dies auch in jener Klasse, die Apples neues Smartphone eindeutig einschloss. Ob Apple es bewusst auf eine Klage ankommen lassen wollte, ist nicht bekannt. Die Antwort von Cisco folgte damals aber postwendend, denn direkt nach der Präsentation im Januar 2007 wurden die Unternehmensanwälte aktiv. Für Apple bedeutete dies zu jenem Zeitpunkt durchaus die konkrete Gefahr, auf eine andere Produktbezeichnung ausweichen zu müssen. Cisco konnte nämlich belegen, dass die Marke tatsächlich auch im Einsatz war, zwei Linksys-Produkte trugen nämlich den Namen. Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung – und Apple war nicht gezwungen, eine der ebenfalls diskutierten Bezeichnungen "TelePod", "Mobi", "TriPod" oder gar "iPad" für das Mobiltelefon zu verwenden.
IGB Electronica vs. Apple in BrasilienIn Brasilien muss sich Apple momentan mit einer
ähnlichen Situation auseinandersetzen. Allerdings reagierte der dort ansässige Markeninhaber nicht schon im Januar 2007, sondern erst viele Jahre später. 2013 lautete ein richterlicher Entscheid, Apple dürfe als weltbekanntes Unternehmen weiterhin "iPhones" in Brasilien verkaufen, obwohl ein Anbieter namens IGB Electronica schon im Jahr 2000 Namensrechte angemeldet hatte. Weder IGB, noch Apple konnten sich aber mit der Forderung nach exklusiven Rechten durchsetzen. Nun landet die Auseinandersetzung erneut vor Gericht, denn IGB will noch einmal um die Marke kämpfen.
Während Apple in anderen Ländern hohe Millionenbeträge für die Verwendung vormals geschützter Bezeichnungen aufbringen musste, blieb IGB eine solche Kompensation verwehrt. Das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen hofft daher wohl, exklusive Namensrechte zurückzuerhalten und diese dann teuer an Apple verkaufen zu können – "iPad" war Apple in China beispielsweise 60 Millionen Dollar wert, auch in anderen Fällen flossen höhere Summen. Bis die Sache endgültig entschieden ist, können allerdings Jahre vergehen. Brasilien ist für Apple ein wichtiger Markt, weswegen die Auseinandersetzung wohl nicht auf die leichte Schulter genommen wird.