iPhone-Chipfertiger TSMC: Produktion durch Erdbeben beeinträchtigt
Vorvergangenes Wochenende, in der Nacht zum 6. Februar, erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,4 die Insel Taiwan. Noch während in den Trümmern eingestürzter Hochhäuser nach Überlebenden gesucht wurde, mussten sich die dort ansässigen Unternehmen zu den
wirtschaftlichen Auswirkungen der Naturkatastrophe äußern. Chiphersteller TSMC gab schnell bekannt, kaum von dem Beben betroffen gewesen zu sein. Doch jetzt mussten die Verantwortlichen umsteuern: Die Schäden seien schwerwiegender als erwartet, die Produktion sei spürbar betroffen.
Erste ReaktionTSMC fertigt gemeinsam mit Samsung die A9-Chips des iPhone 6s und ist Berichten zufolge der
exklusive Zuliefer für die kommende A10-Generation des iPhone 7, welches im Herbst 2016 vorgestellt wird. Beheimatet ist das Unternehmen, wie der vollständige Name Taiwan Semiconductor Manufacturing Company deutlich macht, auf der Pazifikinsel vor der Küste der Volksrepublik China. Noch am Tag des Bebens gab das Unternehmen die Erklärung ab, dass die Produktion zu »weniger als einem Prozent« betroffen sei. Die Schäden an den Fabriken seien nicht schwer und innerhalb von zwei bis drei Tagen zu 95 Prozent behoben.
RelativierungJetzt
relativierten die Verantwortlichen diese Meldung, allerdings ohne viele Informationen preiszugeben. Weil das Erdbeben insbesondere in Fabrik 14 doch »stärker als erwartet« gewütet habe, müsse man doch mit »mehr als einem Prozent« Produktionsausfall rechnen. Diese nur sehr vage Angabe macht Prognsen darüber, ob die iPhone-6s-Produktion betroffen sein könnte, sehr schwierig. Nichtsdestotrotz beeilte sich TSMC klarzustellen, dass sie an ihrem Quartalsziel von etwa 200 Milliarden Taiwan-Dollar (etwa 5,4 Milliarden Euro) festhalte.
116 OpferDas Erdbeben in Taiwan forderte mindestens 116 Todesopfer. Die meisten von ihnen starben beim Kollaps des 16-stöckigen Wei-Kuan-Hochhauses in der südwesttaiwanischen Millionenstadt Tainan. Dort waren 256 Bewohner gemeldet. Noch Tage später konnten die Helfer Überlebende aus den Trümmern bergen. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Pfusch am Bau, drei Manager der verantwortlichen Baufirma wurden bereits festgenommen.