iPhone-Chips: Apple holt Samsung angeblich zurück ins Boot
Einen großen Erfolg soll Samsungs Chip-Sparte in diesen Tagen eingefahren haben: die Zurückeroberungen von Aufträgen für iPhone-Prozessoren. Jahrelang waren die Südkoreaner für die Produktion der von Apple selbst designten A-Chips zuständig, teilweise exklusiv und teilweise im Verbund mit dem taiwanischen Konkurrenten TSMC. Mit dem A10 Fusion des iPhone 7 setzte Apple Samsung vor die Tür und verließ sich nur noch auf TSMC, angeblich weil beim A9 die Samsung-Chips weniger effizient waren als die der Taiwaner. Nach nur zwei Jahren Abstinenz ist Samsung fürs 2018er iPhone und seinen A12-Chip wieder mit am Tisch, so schreibt der Korea Herald.
7-Nanometer-TechnologieZwei Gesichtspunkte seien bei Apples Entscheidung zentral gewesen. Einerseits hat Samsungs Chip-Sparte was die zukunftsweisende 7-Nanometer-Technologie angeht ordentlich aufgerüstet. Berichte sprechen davon, dass dies mit dem direkten Ziel, die Apple-Aufträge zurückzuerhalten, geschehen wäre. Mehr als 6 Milliarden Dollar ließ sich der Konzern im März die neuen Produktionsanlagen kosten (MTN berichtete:
). Seitdem seien fortschrittliche Lithografie-Maschinen hinzugekommen, welche für den extrem feinen Herstellungsprozess der immer weiter schrumpfenden Chips optimiert sind.
Samsungs Trumpf heißt OLEDZweitens konnte Samsung den eigenen Vorsprung im OLED-Bereich für sich nutzen. Zwar hat die Displaytechnologie mit den organischen LEDs nichts direkt mit den Chips zu tun, doch weil Apple für das iPhone 8 aller Wahrscheinlichkeit nach endgültig von LCD auf OLED umschaltet, braucht der Konzern eine große Anzahl solcher Displays. Diese kann bislang lediglich Samsung bereitstellen. Die dadurch geschaffene Verhandlungsposition habe Kwon Oh-hyun, einem der drei Samsung-CEOs, dabei geholfen, auch auf anderer Ebene Zugeständnisse von Apple in Form der neuerlichen Chip-Aufträge zu erhalten.
ZuliefererdiversifikationNatürlich darf bei diesen Spekulationen nicht vergessen werden, dass auch Apple davon profitiert, wenn Aufträge an mehrere Zulieferer aufgeteilt werden. Damit reduziert sich die Abhängigkeit von externen Firmen, was sowohl in den Verhandlungen als auch bei der Ausfallsicherheit Vorteile für Cupertino mit sich bringt.
Weiterführende Links: