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iPhone-Displays: Apple wurde um hunderte Millionen Dollar betrogen – und ergreift jetzt Maßnahmen mit versteckten Codes

Herstellungsprozesse gehen bei technischen Geräten zwangläufig mit Ausschuss einher. Das betrifft nicht nur Halbleiter wie etwa Prozessoren und SoCs, sondern alle Komponenten. Apples Ziel und das Bestreben anderer Smartphone-Hersteller ist es daher, den Anteil fehlerhafter Bauteile so weit wie irgend möglich zu minimieren und dadurch die Kosten zu senken. Als besonders anfällig für Schäden erwiesen sich in den vergangenen Jahren immer wieder die Glasabdeckungen der iPhone-Displays. Rund 30 Prozent waren noch vor dem Einbau in die Geräte defekt – ein extrem hoher Wert.


Ausschuss kostete Apple mehrere hundert Millionen US-Dollar
Die Ausschussquote war allerdings laut einem Bericht von The Information (Bezahlschranke) zu einem großen Teil nicht auf tatsächliche Defekte zurückzuführen. Vielmehr deklarierten die Zulieferer Lens Technology und Biel Crystal, welche für Apple die Bildschirmgläser konfektionieren, offenbar ganze Chargen fälschlicherweise als fehlerhaft und warfen sie angeblich weg. Diese außergewöhnlich hohe Rate bescherte dem kalifornischen Unternehmen Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen US-Dollar.

Mikroskopisch kleiner Code mit 625 einzelnen Punkten
Apple reagierte auf diese vermuteten Betrügereien mit einer technischen Maßnahme der besonderen Art. Das von Corning gelieferte Display-Glas, welches Lens Technology und Biel Crystal verarbeiten, ist seit 2020 mit zwei winzigen Codes versehen. Der kleinere der beiden weist dabei lediglich eine Größe von 0,2 Millimetern auf und ist mit bloßem Auge kaum zu entdecken. Er besteht aus 625 Punkten, die mithilfe eines Lasers in das Glas gebrannt werden. Apple kann dadurch anhand eines Scans nach dem Fertigungsprozess die Zahl der fehlerfreien Displaygläser exakt ermitteln und die beiden Zulieferer somit nahezu lückenlos kontrollieren.

Ausschussquote sank auf zehn Prozent
Die Ausschussquote reduzierte sich seit der Einführung des Verfahrens laut The Information auf zehn Prozent. Angesichts der hohen Stückzahlen an iPhone-Displays, welche Apple produzieren lässt, sanken die Kosten somit deutlich. Das kommt naturgemäß nicht nur dem kalifornischen Unternehmen zugute, auch die Kunden profitieren davon. Je weniger die Fertigung eines iPhones kostet, desto niedriger kann letztlich der Verkaufspreis ausfallen.

Kommentare

ruphi
ruphi04.10.23 20:00
MTN
Angesichts der hohen Stückzahlen an iPhone-Displays, welche Apple produzieren lässt, sanken die Kosten somit deutlich. Das kommt naturgemäß nicht nur dem kalifornischen Unternehmen zugute, auch die Kunden profitieren davon. Je weniger die Fertigung eines iPhones kostet, desto niedriger kann letztlich der Verkaufspreis ausfallen.
Nun, ob das dem Kunden zugute kommt, hängt natürlich davon ab, ob Apple die Einsparungen weitergibt (zumindest teilweise).

Ich finde es allerdings erstaunlich, dass Apple von den beiden Firmen im großen Stil betrogen wurde, und nun weiterhin mit ihnen zusammenarbeitet. Haben die eine marktbeherrschende Stellung?
+2
Wauzeschnuff05.10.23 05:08
Ruphi
Das Problem dürfte eher sein, dass man Displayhersteller (die auch noch die Mengen liefern können, die Apple nachfragt) nicht so leicht ersetzt wie den Bäcker um die Ecke. Das hat viel weniger mit „marktbeherrschender Stellung“ zu tun, als mit Verfügbarkeit im Markt.

Nur deshalb konnten die beiden sich ja schon überhaupt derartige Ausschusszahlen leisten (also leisten vorzugeben). Ohne Alternative musste Apple das eben akzeptieren.
0
Stoppen05.10.23 10:58


Lies' die letzten beiden Sätze noch mal laut vor....

... merkste selber, ne?
+1
ruphi
ruphi05.10.23 10:58
Wauzeschnuff
Das hat viel weniger mit „marktbeherrschender Stellung“ zu tun, als mit Verfügbarkeit im Markt.
Magst du mir den Unterschied erklären?
0
Gu Wen Lang07.10.23 14:22
Je weniger die Fertigung eines iPhones kostet, desto niedriger kann letztlich der Verkaufspreis ausfallen.
Das glaubt ihr jetzt hoffentlich nicht wirklich.
+1

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