iPhone-Drosselung: Apple-Entschädigung kommt nicht an – Konto nicht gedeckt
Apple muss Anwender entschädigen für die intransparente iPhone-Drosselung. Dafür wurden Anfang des Jahres Schecks im Wert von knapp 100 US-Dollar an Betroffene versandt. Mindestens eine Kundin scheiterte jedoch beim Einlösen der Entschädigungssumme: Die Bank meldete, dass das Konto über keine ausreichende Deckung verfüge. Zwar hatte sich die Betroffene drei Monate Zeit gelassen mit dem Einlösen, doch blieben noch gut zwei Wochen Zeit bis zum Verfallsdatum des Schecks. Ein US-Regionalsender will dem Fall auf den Grund gehen.
Der iPhone-Nutzerin standen 92,17 US-Dollar zu; einen entsprechenden Scheck erhielt sie am 3. Januar dieses Jahres. Als sie ihn Anfang April bei ihrer Bank einreichte, erhielt sie zwei Tage später eine abschlägige Benachrichtigung: Aufgrund ungenügender Kontobestände könne der Betrag nicht überwiesen werden. Daraufhin wandte sich die Frau an die Rubrik "Ask Anthony" des Regionalsenders "First Coast News" aus Jacksonville, Florida – hier können Zuschauer den Journalisten Anthony Austin um Hilfe bitten.
Banken leiten weiterAustin kontaktierte daraufhin die beteiligten Banken: Credit Union als Empfängerin des Schecks konstatierte den abgelaufenen Gültigkeitszeitraum des Schecks und verwies an die auszahlende Bank "Huntington National". Diese wiederum sah sich nicht verantwortlich, sondern den entsprechenden Kontoverwalter – dieser habe sich bis zur Ausstrahlung der Sendung nicht zurückgemeldet.
iPhone-Drosselung – Aufreger aus 2017Ursache der nun ausgezahlten Entschädigung war ein verstecktes Feature von iOS 10.2.1 – bei niedriger Akkugesundheit (also stark gesunkener Maximalkapazität) reduzierte Apple Taktfrequenz. Dies bedeutete einerseits eine längere Laufzeit pro Akkuladung, konnte aber andererseits im Gebrauch langsamer wirken. Durch intransparente Gestaltung dieser Leistungsreduzierung könnten Kunden in die Irre geführt werden, warfen Sammelklagen dem Unternehmen vor. Das Feature ist weiterhin Bestandteil von iOS, doch weisen Meldungen und Erläuterungen unter Einstellungen/Batterie/Batteriezustand & Ladevorgang auf eine mögliche Leistungsoptimierung hin. 2020 stimmte Apple einer Entschädigung zu – danach sollte es noch einmal drei Jahre dauern, bis die Schecks versandt wurden.