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iPhone-Fertiger gibt auf: "Mit Apple kann man keine Gewinne erzielen"

Apple verfügt bekanntlich, was das iPhone betrifft, nicht über eigene Fabriken. Das Unternehmen setzt vielmehr seit vielen Jahren auf die Zusammenarbeit mit Auftragsfertigern wie etwa Foxconn. Der taiwanische Konzern betreibt unter anderem sehr große Fabrikationsstätten in der Volksrepublik China. Die Smartphones aus Cupertino entstehen allerdings auch in Indien, dort ist das ebenfalls in Taiwan beheimatete Unternehmen Wistron für Apple tätig, und das bereits seit 2017. Diese Partnerschaft ist jedoch in Kürze beendet, denn der Fertigungspartner gibt auf, verkauft sein Werk in der Nähe von Bangalore und zieht sich aus Indien zurück.


Wistron verkauft iPhone-Werk an Tata
Das iPhone-Werk in Kolar wird laut einem Bericht der in Mumbai erscheinenden Economic Times von Tata übernommen. Der Mischkonzern bewirbt sich derzeit bei Apple um die Fertigung des iPhone 15 in Indien. Die Übernahme ist zwar formaljuristisch noch nicht endgültig in trockenen Tüchern, Schlüsselpositionen im Wistron-Werk wurden allerdings dem Vernehmen nach bereits mit Tata-Mitarbeitern besetzt. Der Produktionsbetrieb läuft der Zeitung zufolge derzeit unverändert weiter. Vor einigen Tagen allerdings kam es vonseiten der Belegschaft zu Protesten, dabei ging es unter anderem um Fragen der Gleichstellung im Zusammenhang mit der Entlohnung von fest angestellten Mitarbeitern und Zeitarbeitern. Ähnliche Probleme hatte es auch früher schon gegeben, Wistron stand deshalb 2021 unter verschärfter Beobachtung durch Apple und musste zudem Produktionsausfälle hinnehmen.

Zusammenarbeit mit Apple wirft keinen Gewinn ab
Mitarbeiter von Wistron begründeten den Verkauf des Werks in Kolar und die Aufgabe der iPhone-Fertigung mit mangelnden Aussichten im Hinblick auf die Profitabilität. Die Zusammenarbeit mit Apple werfe für das taiwanische Unternehmen keine Gewinne ab, sagte ein Manager der Economic Times. Wistron sei im Vergleich etwa mit Foxconn und Pegatron zu klein, um wirtschaftlich günstige Konditionen zu erhalten. Der Auftragsfertiger habe sich in Verhandlungen mit Apple zwar um höhere Margen bemüht, konnte dabei aber keine Erfolge erzielen. Erschwerend komme hinzu, so die Zeitung, dass Wistron lediglich für die Endmontage der iPhones zuständig sei. Eine tiefere Einbindung in Lieferketten und Lagerhaltung, mit der sich Geld verdienen ließe, verweigere der kalifornische Konzern. Langfristige Gewinnaussichten seien daher nicht gegeben.

Verstärktes Engagement in Vietnam und Mexiko
Wistron will sich in Indien künftig auf das Geschäft mit Reparaturen konzentrieren. Das taiwanische Unternehmen hatte bereits im Jahr 2020 seine iPhone-Fertigung in China an Luxshare verkauft. Die verbliebene indische Produktionssparte war somit nach Ansicht von Experten zu klein, um einen Verbleib in dem Land wirtschaftlich sinnvoll erscheinen zu lassen. Der Auftragsfertiger, bei dem in Kolar bislang noch iPhone 14, iPhone 13, iPhone 12 und iPhone SE vom Band laufen, setzt künftig auf die Herstellung von PCs, Laptops sowie Servern und nimmt hierfür demnächst ein neues Werk in Vietnam in Betrieb. Zudem will Wistron das Engagement in Mexiko ausweiten.

Kommentare

Retrax23.05.23 08:52
David Bowie: Bye Bye Tata

-2
marc.hb23.05.23 09:52
Artikel gelesen? Tata hat nur das Werk gekauft, hat aber aktuell keine Verträge mit Apple.
+1

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