iPhone-Fertigung: Die Roboter übernehmen
Lange Zeit dominierten Bilder zur iPhone-Fertigung den öffentlichen Eindruck, auf denen eine unzählbar große Menschenmenge an endlosen Förderbänden stand, um Apples Geräte zusammenzusetzen. Ob sich Apple ausreichend für diese Arbeiter einsetze stand im Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen, die vor ungefähr zehn Jahren begannen. Einem Bericht der South China Morning Post zufolge schwindet die Wichtigkeit jener Arbeiter im Produktionsprozess aber deutlich, wie aktuelle Zahlen zeigen.
Mit dem Produktionsstart des iPhone 6 im Sommer 2014 hatte Foxconn damit begonnen, vermehrt Fertigungsroboter einzusetzen. Diese übernehmen Arbeitsschritte, für die zuvor Arbeiter zuständig waren. Seit Start der Roboterumstellung vor knapp zwei Jahren konnten so viele Tätigkeiten auf Roboter verlagert werden, dass statt 110.000 Arbeitern gerade einmal noch 50.000 in den Werken ihren Dienst verrichten. Die Produktionskosten sinken dadurch spürbar, wie der Leiter des Fertigungsbereichs angibt.
Rund 630 Millionen Dollar an Investitionen flossen in der Region Dongguan in Roboter-Technologie. Von der Regierung erhält Foxconn allerdings Fördergelder, um die Anzahl der Entlassungen geringer zu halten, als es eigentlich möglich wäre. Rund 12 Millionen Dollar flossen daher von staatlicher Seite an den Produktionsriesen.
Für Apple bedeutet stärkere Automatisierung gleichzeitig eine gute als auch eine schlechte Nachricht: Während Kosten sinken und Bericht über schlechte Arbeitsbedingungen daher an Relevanz verlieren, gilt Apple aber auch nicht mehr als Schaffer einer sechsstelligen Anzahl an Arbeitsplätze in Fertigungsregionen. Dies könnte vor allem in Indien problematisch werden - denn dort erhielt Apple deswegen spezielle Bedingungen, da Teile der Produktion im Land stattfinden und somit Arbeitsplätze schaffen sollen.