iPhone-Lieferzeiten unter Druck – Auftragsfertiger muss Produktion drosseln
Apple trotzte zwar im ersten Quartal den weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen und verzeichnete Rekordumsätze, dennoch wird 2022 kein einfaches Jahr für den kalifornischen Konzern. Das Unternehmen selbst rechnet damit, dass ihm wegen Lieferkettenstörungen, Chipkrise und Lockdowns in Teilen Chinas Umsätze in Milliardenhöhe entgehen werden. Für die Kunden macht sich diese Situation vornehmlich durch lange Wartezeiten beim Kauf von Geräten bemerkbar, stark betroffen sind hiervon derzeit etwa MacBook Pro und MacBook Air. Gut sieht es hingegen weiterhin beim iPhone aus, wenngleich in den letzten beiden Wochen gleich mehrere Zulieferer unter Druck gerieten.
Pegatron muss Smartphone-Produktion zurückfahrenDie iPhone-Fertigung ist ebenfalls in Teilen gefährdet. Anfang Mai schickten die Behörden die Millionenmetropole Zhengzhou in den Lockdown (siehe
). Dort betreibt Foxconn die weltgrößte Fabrik für die Produktion von Smartphones aus Cupertino. Auswirkungen waren bislang allerdings nicht zu spüren, möglicherweise weil Apples Partner Notfallpläne aktivieren konnte. Zudem ist das taiwanische Unternehmen nicht der einzige iPhone-Hersteller, auf den der kalifornische Konzern zurückgreift. Etwa 20 bis 30 Prozent aller Mobiltelefone aus Cupertino stammen aus Werken von Pegatron, von denen sich zwei in Shanghai und Kunshan befinden. Der Auftragsfertiger teilte jetzt gegenüber der
South China Morning Post mit, dass er die Produktion wegen der angeordneten coronabedingten Einschränkungen drosseln musste. Der Geräteausstoß wird daher signifikant unter den geplanten Werten liegen.
iPhone-Verfügbarkeit könnte sich verschlechternDas Pegatron-Werk in Kunshan arbeitet zwar angeblich wieder, die Fabrik in Shanghai ist allerdings weiterhin geschlossen. Genaue Zahlen hinsichtlich der Reduzierung der Fertigung nannte der taiwanische Auftragsfertiger nicht, Apple ist aber höchstwahrscheinlich erheblich von dem Ausfall betroffen. Die Absatzzahlen aller aktuellen iPhone-Modelle dürften daher im zweiten Kalenderquartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres sinken. Erschwerend kommt hinzu, dass der South China Morning Post zufolge etwa die Hälfte der insgesamt 192 Apple-Zulieferer, die in China tätig sind, Fabriken in Shanghai und der ebenfalls vom Lockdown betroffenen angrenzenden Provinz Jiangsu betreibt. Sollte sich die Lage in nächster Zeit nicht entspannen, könnte sich die Verfügbarkeit von iPhone 13 und iPhone SE daher demnächst deutlich verschlechtern. Die Vorbereitungen auf die Fertigung des iPhone 14 werden möglicherweise ebenfalls beeinträchtigt. Ob Apple die iPhone-Fertigung zumindest teilweise in nicht von Lockdowns betroffene Werke verlagern könnte, ist nicht bekannt.