iPhone & Unterwasser-Fotografie: Apples aktuelle Forschung
Viele zögern sicherlich ganz instinktiv, ein iPhone unter Wasser zu halten. So lange hatte man verinnerlicht, wie Wasserkontakt zum Tod eines elektrischen Gerätes führen kann, als dass man sein iPhone bedenkenlos untertaucht. Allerdings sind auch iPhones längst wasserdicht geworden – wenngleich man diese Aussage mit großer Vorsicht genießen sollte. Die IP68-Klassifizierung von iPhone 7, 8 und X sowie XR bedeutet, dass 30 Minuten bei einem Meter Wassertiefe kein Problem sind. Beim Schwimmen steigt der Wasserdruck aber so deutlich an, dass man die Werte um ein Vielfaches überschreitet. Das iPhone XS und 11 (IP68) schafft bereits zwei Meter, ist damit aber dennoch Welten von einer Apple Watch entfernt. In der Praxis halten die Geräte normalerweise zwar mehr aus (siehe
), verlassen sollte man sich darauf aber nicht.
Problem: Lichtverhalten unter WasserSchon alleine deswegen eignet sich ein iPhone nicht dazu, als Kamera bei längeren Tauchgängen zu fungieren. Doch auch das Lichtbrechungsverhalten unter Wasser sowie Schwebstoffe stellen aktuelle Smartphone-Kameras vor große Herausforderungen. Einem recht aktuellen
Patentantrag zufolge hat Apple das Problem erkannt und forscht an Lösungen.
...vor allem, wenn das Wasser nicht ganz klar istZuerst soll das iPhone erst einmal erkennen, dass es sich unter Wasser befindet – und auch eine genaue Messung der Lichtstärke sowie des Lichtspektrums durchführen. Dies ist insofern von großer Bedeutung, als auf diese Weise akkurate Farbdarstellung anstatt unerwünschter Farbtöne ermöglicht wird. Auch in trüberen Gewässern ist es anhand der Lichtstreuung möglich, die Umgebung zu messen und den richtigen Fokuspunkt zu bestimmen. Anstatt unscharfe, verschwommene Nebelschwaden unter Wasser erhielte man scharfe, kontrastreiche Fotos.
Gesonderte Unterwasser-UIs erforderlichIm April wurde zudem ein anderer Patentantrag bekannt, welcher vereinfachte Unterwasser-Bedienung beschrieb. Die Bedienung von Apps über und unter Wasser haben grundverschiedene Anforderungen zu erfüllen, so Apple, weswegen es eines "
Underwater User Interface" bedürfe. Wie bei jeder Patentschrift gilt, dass nicht zwingend auf marktreife Produkte geschlossen werden kann. Auch wenn es sicherlich ein Traum vieler Taucher wäre, das iPhone zur Allzweck-Unterwasserkamera zu machen, könnte es noch für lange Zeit ein Traum bleiben.