iPhone: Verabschiedet sich Apple von der SIM-Karte?
Dass der technologische Fortschritt auch von der SIM-Karte nicht Halt macht, ist nicht weiter verwunderlich: Mittlerweile ist sie kaum größer als ein Fingernagel, allerdings müssen Hersteller von Smartphones weiterhin kostbaren Platz für ein mechanisches Einschubfach reservieren, anstatt diesen für Elektronik oder einen größeren Akku nutzen zu können. Die Alternative für dieses Problem ist längst marktreif: Etliche Netzbetreiber bieten eine eSIM an, welche die physische Karte ersetzt und den Wechsel zwischen verschiedenen Mobilfunkanbietern und Tarifen zumindest in der Theorie deutlich vereinfacht.
eSIM als „natürliche Evolution“Ein neuer Bericht des
Wall Street Journal sieht das Ende der klassischen SIM-Karte nahen – und begrüßt diese Entwicklung. Vor allem in Europa und Asien genieße die eSIM hohe Beliebtheit, weil Kunden häufig zwischen unterschiedlichen Prepaid-Tarifen wechseln würden, um Zugang zu möglichst preiswerten mobilen Datenverkehr zu erhalten.
In den USA ist die Bindung an einen Netzbetreiber zumeist deutlich stärker, trotzdem findet sich bei den via Apple verkauften Modellen des iPhone 13 keine physische SIM-Karte mehr im Lieferumfang. So erklärt der US-Anbieter AT&T, dass der Ersatz durch die eSIM „eine natürliche Evolution“ sei. Vor einigen Jahren war die Stimmung unter Mobilfunkanbietern übrigens eine gänzlich andere: Damals gab es ähnliche Ambitionen seitens Apple, die eSIM durchzusetzen, allerdings fürchteten manche Telekommunikationsgesellschaften um ihr lukratives Geschäft mit Mobilfunkverträgen. Das auf eSIM-Lösungen spezialisierte Unternehmen Amdocs macht in dem Artikel auch Sicherheitsgründe geltend: Über die eSIM könnten Millionen von Updates Nutzer verteilt werden – eine herkömmliche SIM-Karte biete diese Möglichkeit hingegen nicht.
iPhone ohne Ladeanschluss – und ohne SIM-Karten-Fach?Der GlobalData-Analystin Emma Mohr-McClune zufolge stehe außer Zweifel, dass Apple an einem iPhone ohne SIM-Karten-Fach arbeitet. Sie hält eine Variante des kommenden iPhone 14 für denkbar, das ausschließlich über die eSIM betrieben werden kann. Für den Massenmarkt und Mobilfunkanbieter wolle das Unternehmen jedoch zunächst weiterhin Geräte mit mechanischem Einschubfach anbieten. Angesichts des zunehmenden Drucks auf Apple vor allem aus der EU, den Lightning-Anschluss durch USB-C zu ersetzen, könnte Cupertino die Entwicklung eines eSIM-only-iPhones vorantreiben: Dem Konzern sei daran gelegen, das iPhone gänzlich ohne Anschlüsse zu versehen – und dies möglicherweise bereits beim iPhone 15 umzusetzen.