iPhone-Verkäufe: Pro-Modelle weniger gefragt?
Jahrelang zeigte die Kurve stets nach oben: Der durchschnittliche Preis aller in einem Quartal verkauften iPhone-Modelle stieg seit 2017 kontinuierlich an. Diese Entwicklung ist nicht allein der Tatsache geschuldet, dass Apple bei der Vorstellung einer neuen Generation der hauseigenen Smartphones gelegentlich die Preise erhöhte. Die Kunden entschieden sich darüber hinaus zunehmend für die Top-Geräte, welche seit dem Erscheinen des iPhone 11 mit den Namenszusätzen „Pro“ und „Pro Max“ angeboten werden. Im zweiten Quartal 2023 verzeichneten Marktforscher in dieser Hinsicht eine Veränderung: Zum ersten Mal seit sechs Jahren sank in den Vereinigten Staaten der reale durchschnittliche iPhone-Verkaufspreis im Vergleich zum vorherigen Kalendervierteljahr.
Durchschnittlicher Verkaufspreis sinkt um 40 US-DollarVon Januar bis März 2023 bezahlten US-Kunden für ihr neues iPhone-Modell im Schnitt 988 US-Dollar. Im zweiten Quartal des Jahres sank dieser Wert laut einer
Untersuchung von Consumer Intelligence Research Partners (CIRP) um 40 US-Dollar auf 948 US-Dollar. Als Ursache machten die Marktforscher ein leicht rückläufiges Interesse an iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max aus, gleichzeitig stieg der Anteil des iPhone 14 ohne Namenszusatz an den insgesamt verkauften Smartphones aus Cupertino. Deutlich wird das beim Vergleich der Zahlen für das iPhone 13 im zweiten Quartal 2022: Entschieden sich vor einem Jahr noch 46 Prozent aller iPhone-Käufer für ein Pro-Modell, waren es heuer beim iPhone 14 Pro (Max) zwischen April und Juni nurmehr 43 Prozent.
iPhone 14 liegt vor den Pro-ModellenFür iPhone 14 und iPhone 14 Plus ermittelten die Marktforscher von CIRP zusammen 36 Prozent aller iPhone-Verkäufe. Das ist ein Anstieg um sechs Prozentpunkte im Vorjahresvergleich mit iPhone 13 und iPhone 13 mini. Betrachtet man die einzelnen aktuellen Modelle, so war das iPhone 14 mit 24 Prozent im zweiten Quartal das am häufigsten verkaufte Smartphone aus Cupertino, gefolgt vom iPhone 14 Pro Max mit 22 Prozent (iPhone 14 Pro: 21 Prozent). Das iPhone 14 Plus kommt auf 12 Prozent und ist somit das am wenigsten gefragte Gerät der aktuellen Generation. Es verkauft sich nur wenig besser als das iPhone 13, welches auf 11 Prozent kommt.
Trendumkehr oder konjunkturell bedingte Delle?Die aktuelle Entwicklung der durchschnittlichen iPhone-Verkaufspreise ist insbesondere deshalb bemerkenswert, als diese normalerweise im zweiten Quartal im Vergleich zum vorherigen Kalendervierteljahr ansteigen. Ob es sich bei der jetzt beobachteten Veränderung des Käuferverhaltens bereits um eine Trendumkehr oder nur eine konjunkturell bedingte Delle handelt, bleibt abzuwarten. Apple präsentiert bekanntlich in wenigen Wochen mit dem iPhone 15 die nächste hauseigene Smartphone-Generation. Dabei will das Unternehmen die Unterschiede zwischen Pro- und Nicht-Pro-Modellen dem Vernehmen nach weiter vergrößern, was das Interesse an den teureren Geräten wieder verstärken könnte.