iPhone XR schlägt nicht ein – speziell in Asien
Ob und wie Apple über die Fehleinschätzungen in Sachen iPhone XR stolpert, versucht ein
Artikel im renommierten Wall Street Journal zu ergründen. Darin kommen auch einige Analysten zu Wort, die neue Zahlen kennen wollen.
Fatale FehleinschätzungEs ist bekannt, dass die Absatzzahlen in China Apple dazu gezwungen haben,
eine Umsatzwarnung herauszugeben. Das bestätigen auch die Quellen des Journals. Wie es dazu kommen konnte, interessiert immer noch einige Beobachter. Als Schuldigen hat man nun das XR-Modell identifiziert, angeblich sollen vor allem seine Zahlen nicht mit den Vorhersagen zusammenpassen. Die Voraussetzungen waren allerdings auch nicht optimal, immerhin fällt Apples Marktanteil im Reich der Mitte stetig. Dennoch ging man in Cupertino davon aus, das XR werde einschlagen. Eine Analyse von Beschaffungsdaten und Lieferanten-Aussagen von UBS-Analyst Tim Arcuri hat ergeben, dass laut Apples Planungen 45 Prozent aller neuen iPhones das "XR" im Namen tragen sollten. Er sagt: "Sie haben einfach zuviele XR gebaut und die Leute kaufen sie einfach nicht, besonders in China."
Smartphone-Marktanteile in China nach Herstellern. Quelle: Canalys Der Plan geht nicht aufApple hatte den Verkauf der günstigsten Variante extra fünf Wochen nach den Premiummodellen gesetzt, damit das XR nicht die Verkäufe der XS-Reihen kannibalisieren können. Doch bereits wenige Tage nach dem Verkaufsstart des XR begann Apple die Prognose zu senken, sagte ein Informant dem WJS. Die Führung in Cupertino hatte erwartet, dass sich das Gerät ähnlich gut absetzt wie seine Vorgänger iPhone 7 und iPhone 8. Allerdings waren die Modelle auch sehr viel günstiger zu haben. Apple wollte aber angeblich den Preis für das XR nicht zu stark senken – wiederum aus der Angst heraus, die Nachfrage nach den Topmodellen könnte dadurch negativ beeinflusst werden. Das jedenfalls sagt Mo Jia, ein Analyst von Canalys aus Shanghai. Doch die Konkurrenz in China schlief nicht und so hatten Huawei, Oppo & Co. bereits attraktive Top-Modelle im Markt mit erschwinglicheren Preisen. Zudem sei das XR weder ein Statussymbol wie das XS noch ein günstiges Einsteigermodell – dieser Imagezwist führt dazu, dass es im Regal liegen bleibt.
Produktion halbiertApple soll speziell in China mit XR-Überschüssen zu kämpfen haben. Der Konzern habe die Produktionsprognose mehrfach gesenkt, zuletzt im Januar und sei mittlerweile bei etwa der Hälfte der ursprünglichen Planungsmenge angelangt. Innerhalb eines halben Jahres fiel demnach die Menge von 70 bis 80 Millionen Einheiten auf 30 und 40 Millionen. Während Cook die Gründe in der wirtschaftlichen Lage des Landes sucht, sind sich die Analysten im Artikel einig, dass die Käufer das iPhone XR aufgrund seiner Platzierung und des Preises meiden.