iPhone XS vs. Samsung Galaxy S10: Welche Hardware-Unterschiede die Topmodelle aufweisen
Samsung präsentierte gestern die diesjährigen Galaxy-Topmodelle S10 und S10 Plus, die insbesondere der 2018er iPhone-Generation Konkurrenz machen sollen. Während es bei der Software-Präferenz in erster Linie auf den persönlichen Geschmack ankommt, ob Nutzer iOS oder Samsungs Android-Variante „One UI“ bevorzugen, lassen sich die Hardware-Besonderheiten der Geräte deutlich objektiver bewerten.
OLED-DisplayDas Display ist traditionell eine der herausragenden Bestandteile der Galaxy-Flagship-Modelle, da Samsung zu den führenden Display-Anbietern der Welt gehört und entsprechend aus den Vollen schöpfen kann. Während das iPhone XS über ein 5,8-Zoll-Panel verfügt, bringt es das Galaxy S10 auf 6,1 Zoll. Anders sieht es bei den Plus-Varianten aus. Hier hat das iPhone XS Max mit 6,5 Zoll einen leichten Größenvorteil (Galaxy S10 Plus: 6,4 Zoll). Bei der Auflösung und der Pixeldichte wiederum liegt Samsung vorne, wobei sowohl iPhones als auch die Galaxy-Geräte diesbezüglich längst auf einem so hohen Niveau liegen, dass selbst extreme Adleraugen bei normalem Blickabstand kaum noch einzelne Pixel erkennen dürften.
Einen deutlicheren Vorteil verbucht Samsung hingegen beim maximalen Helligkeitswert. Das iPhone XS Max erreicht etwas weniger als 700 Nits. Die Galaxy-Modelle schaffen bis zu 1.200 Nits. Solch extreme Werte sind vor allem bei direktem Sonnenlicht relevant. Die hohe Helligkeit und dazugehörige Kontrastwerte ermöglichen Samsungs Geräten zudem das High-Dynamic-Range-Zertifikat HDR10+ für einen besonders großen Dynamik- und Farbumfang, auf das iPhones bislang verzichten müssen.
Samsung Galaxy S10
Die Displays von iPhones und S10-Varianten zeigen noch einen weiteren Unterschied. Während Apple eine breite Displaykerbe verbaut, arbeitet Samsung mit einzelnen „Cut-outs“ für die Front-Kamera(s). Die Südkoreaner können auf eine dezentere Lösung setzen, da Apple auf der Frontseite der iPhones zusätzlich zur Kamera noch den Gesichtsscanner für Face ID verbaut und entsprechend mehr Platz benötigt. Samsung verzichtet hingegen auf einen entsprechenden Scanner und nutzt stattdessen einen Ultraschall-Fingerabdrucksensor im Display.
Biometrische NutzererkennungAus dem letztgenannten Punkt ergibt sich eine unterschiedliche Strategie bei der biometrischen Nutzererkennung. Beim iPhone XS und iPhone XS Max steht das Gesicht des Anwenders im Mittelpunkt. Galaxy-Nutzer benötigen ihre Finger zum Entsperren. Hier entscheidet in erster Linie der persönliche Geschmack, welche Variante den Vorzug erhält.
KameraAußer mit dem Display glänzen Galaxy-Modelle in der Regel auch durch ausgefeilte Kamerasysteme. Samsung verbaut auf der Rückseite des Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus erstmals drei Objektive für Weitwinkel (12 Megapixel), Superweitwinkel (16 Megapixel) und Teleobjektiv (12 Megapixel), um für die unterschiedlichsten Foto-Situationen gewappnet zu sein. iPhones bieten kein Superweitwinkel. Auf der Frontseite des S10 Plus sind zudem zwei Objekte für bessere Tiefenerkennung und Porträtfotos verbaut. Selbst beim iPhone XS Max setzt Apple auf der Frontseite nur auf ein Objektiv.
iPhone XS und iPhone XS Max
Leistung des SoCDa die S10-Modelle noch nicht auf dem Markt sind, lassen die ersten offiziellen Benchmarks noch auf sich warten. Es gibt jedoch bereits Geekbench-4-Ergebnisse für den Qualcomm-SoC Snapdragon 855, den Samsung in der US-Variante der S10-Modelle nutzt (Single-Core: 3.500 Punkte; Multi-Core: 11.200 Punkte). Während das iPhone XS im Multi-Core-Bereich nur etwas schneller ist, liegt es im Single-Core (4.800 Punkte) deutlich über der Samsung-Konkurrenz.
Der südkoreanische Konzern verwendet in der europäischen S10-Variante jedoch den hauseigene Chip Exynos 9820, dessen Resultate im Single-Core (4.472 Punkte) deutlich besser sind als die des Snapdragons. Im Multi-Core gibt es 10.387 Punkte. Doch die reale Alltags-Leistung eines Smartphones lässt sich ohnehin nicht nur über Benchmarks ermitteln, sodass weitere Tests der Samsung-Geräte und deren Software-Performance nötig sind.
RAM, Speicherplatz, Akku und KonnektivitätBeim Arbeitsspeicher trumpfen die Galaxy-Modelle (8 bis 12 Gigabyte) gegen das iPhone XS (4 Gigabyte) auf. Unterschiede zwischen iOS und Android machen die RAM-Kategorie aber zum Teil zu einem Apfel-Birnen-Vergleich, dessen Zahlenwerte nicht allzu viel über die tatsächliche Performance aussagen. Auch der größere Akku der Galaxy-Smartphones sorgt wegen der energieeffizienteren Funktionsweise von iPhones nicht zwangsläufig dafür, dass das S10 im Nutzungsalltag deutlich länger durchhält.
Bei den Basismodellen des S10 und S10 Plus ist Samsung wesentlich spendabler, was den Speicher angeht. Mit 128 Gigabyte gibt es doppelt so viel wie bei iPhones. Auch die maximale Speicherausstattung ist mit 1 Terabyte doppelt so groß wie bei der Konkurrenz aus Cupertino. Bei der Konnektivität ist Samsung Apple ebenso voraus. Mit Wi-Fi 6 und 2Gbps LTE unterstützt das S10 Standards, auf die iPhone-Nutzer noch warten müssen – allerdings sind besagte Standards aktuell noch kaum verbreitet.