iPhone Xs vs. iPhone X im Kameravergleich
Ein ausführlicher Artikel auf Daring Fireball beschäftigt sich mit dem neuen Kamerasystem des iPhone Xs. Die Frage lautete, ob sich die Verbesserungen auch in der Praxis bemerkbar machen. Wie schon mehrfach beschrieben setzt Apple immer stärker auf die Macht leistungsfähiger Algorithmen – was aufgrund starken Leistungszuwachses der Neural Engine im A12 noch ausgefeiltere Bildanalyse ermöglicht. Schon gestern besagte ein Testbericht, dass einem die Fotos des iPhone X nicht mehr wirklich gut vorkommen, hat man ein iPhone Xs zum Vergleich.
John Gruber kommt zu einem ähnlichen Fazit und demonstriert die Leistungsfähigkeit von Smart HDR bei schwierigen Lichtverhältnissen. Die folgenden beiden Fotos zeigen den neuerlichen Qualitätszugewinn. Während die weißen Bereiche des Clowns überstrahlen und die Stühle im Hintergrund fast untergehen (linkes Bild), zeichnet Smart HDR des iPhone Xs (rechtes Bild) den Vordergrund korrekt. Gleichzeitig kommen aber auch die Bildpartien hinter dem hellen Objekt in der Mitte wesentlich besser zum Vorschein.
Links: iPhone X, rechts: iPhone Xs
Wer einmal das Gesicht zum gut bekannten Namen "John Gruber" sehen möchte, kann dies sowohl auf einem Foto mit dem iPhone X als auch mit dem iPhone Xs nun erledigen – und gleichzeitig die Unterschiede vergleichen. Das iPhone X ist mit dem hellen Hintergrund überfordert, wohingegen das iPhone Xs alle Partien korrekt beleuchtet.
John Gruber zeigt sich von einem weiteren Detail sehr begeistert, das man auf dem folgenden Bild sehen kann. Der Effekt zur Erzeugung von Tiefenunschärfe arbeitet so akkurat, dass selbst die kleinen Härchen am Ohr noch korrekt abgebildet werden – zuvor rasierte der Algorithmus sehr gerne Kanten radikal ab und war zu grob, um auf einzelne Haare Rücksicht zu nehmen. Diesmal gebührt der Applaus aber weniger dem iPhone Xs als iOS 12: Die neue Version des Betriebssystems bringt nämlich wesentlich bessere Bestimmung und Analyse des Hauptobjekts im Foto mit. Davon profitieren auch die iPhones vor dem Xs.
In seinem ausführlichen
Testbericht weist Gruber noch auf das offensichtliche Ende des Schlankheitswahns hin, wie viele Nutzer Apples Bestreben oft bezeichneten, jedes iPhone immer dünner zu machen. Das iPhone 6 hielt mit 6,9 mm den Rekord als dünnstes Smartphone – seit dem 6s geht es aber wieder aufwärts. Xs und Xs Max sind mit 7,7 mm dahingegen dicker als alle Smartphones der letzten Jahre – inklusive Kamerahügel kommen die Geräte sogar auf 9,05 mm. Apple wählte diesen Weg, um nicht nur das vielgelobte Kamerasystem unterbringen zu können, sondern auch um mehr Platz für größere Akkus zu haben. Ein oft in Foren geäußerter Wunsch ist damit anscheinend Realität geworden.