iPhone-Zahlen wackeln: Weiterer Zulieferer korrigiert Prognose nach unten
Der vierte Zulieferer Apples korrigiert diese Woche seine Umsatzprognose nach unten. Die AMS AG produziert den Umgebungslichtsensor im TrueDepth-Kameramodul der iPhones und muss wegen einer "Nachfrageänderung eines großen Verbraucherkunden" seine Vorschau unerwartet berichtigen. Ähnlich klangen schon die Erklärungen der anderen Hersteller,
berichtet Bloomberg.
Hinweise auf schwache Nachfrage verdichten sichAMS muss seine Umsatzaussichten für das laufende vierte Quartal von 570 - 610 Millionen Dollar auf 480 - 520 Millionen Dollar senken. Zuletzt hatte Qorvo, Hersteller der RF-Chips in iPhones,
verkündet, man müsse seine Vorhersage von zwischen 880 - 900 Millionen Dollar nun auf 800 bis 840 Millionen Dollar senken. Apple steuert 36 Prozent zum Gesamtumsatz von Qorvo bei, bei AMS sind es 20. Auch
Lumentum (30 Prozent, TrueDepth-Komponenten),
Japan Display (55 Prozent, LCD) und
IQE (chemische Halbleiter) mussten ihre Zahlen revidieren.
Aktie im Sinkflug: Analysten stufen Apple herunterAuch wenn keiner der Lieferanten ausdrücklich ihren zumeist größten Kunden nennt, sahen Analysten recht schnell, wohin die Reise ging. Guggenheim warnte am Mittwoch, dass die Anhängigkeit des Unternehmens von steigenden Durchschnittspreisen nicht mehr ausreiche, um sein Wachtsum zu steigern. Apple hatte bereits Anfang November angekündigt, dass die Umsätze im Weihnachtsquartal vermutlich niedriger ausfallen als von den Börsen erwartet. Seitdem fällt der Aktienkurs in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Angesichts der sich häufenden Warnungen der Zulieferer agieren auch die Apple-Anleger nervös. Der Kurs fiel in den letzten fünf Tagen um über 10 Prozent und liegt in etwa auf dem Niveau Ende Juli (186,80 US-Dollar). Der Jahrestiefststand lag im Februar bei rund 150 Dollar.
Weg von schnellen Serien, hin zu längeren ProduktzyklenApple hat bereits angekündigt, sich weniger stark an den Verkaufzahlen messen zu lassen und daher in Zukunft auf deren detaillierte Veröffentlichung zu verzichten. Auch in anderen Bereichen zeigt sich: Apple verlässt immer stärker das Feld des Hardware-Produzenten und legt den Schwerpunkt auf Dienste und immaterielle Güter. Der Apple-Analyst Toni Saccnaghi
schlussfolgerte in einer Investorennotiz gar, Apple setze in Zukunft auf längere Lebenszyklen seiner Geräte, um sie für höhere Preise und samt passender Services verkaufen zu können. Zudem helfe der Aktiengesellschaft dieses Vorgehen beim Erreichen seiner Umweltziele.