iPhone ins Wasser gefallen - Tipps zum Umgang mit Wasserschäden
Wenn das iPhone herunterfällt, ist das ärgerlich. Erst recht, wenn das just über einer tiefen Pfütze oder der Kloschüssel passiert. Wenn das iPhone einmal richtig nass geworden ist, ist eine rasche Reaktion angesagt. Deswegen hier erst einmal der Notfallplan, die Erklärungen folgen dann darunter:
- Wenn das Gerät noch am Netzteil hängt, über den Sicherungskasten den Strom für die entsprechende Steckdose abschalten. Dann das iPhone vom Netzteil trennen.
- iPhone ausschalten, falls es sich nicht selbst deaktiviert hat. Das Gerät auch bis auf Weiteres nicht wieder anschalten.
- Äußerliche Feuchtigkeit mit einem Tuch abtupfen.
- Öffnungen des Gerätes untersuchen, SIM-Schacht öffnen. Gegebenenfalls Wasser herauslaufen lassen. Sichtbare Tropfen lassen sich vorsichtig mit einem Staubsauger entfernen.
- Für das Restwasser im Geräteinneren: Finger weg von Ofen, Mikrowelle, Heizung und heißen Fönen!
- Stattdessen lieber den Reistrick anwenden: iPhone zusammen mit trockenem Reis in einen geschlossenen Behälter legen - das Gerät sollte vom Reis vollständig umschlossen sein - und einige Tage stehen lassen.
- Sollte dies alles nicht ausreichen, ist eine Reparatur unumgänglich - wer noch nie ein iPhone geöffnet hat, sollte dies Experten überlassen. Ein Garantiefall ist ein Wasserschaden allerdings nie, auch nicht mit AppleCare.
HintergründeDer erste Schritt ist eine Sicherheitsmaßnahme, die glücklicherweise im Regelfall nicht durchgeführt werden muss, weil am Netzteil hängende Smartphones selten im Wasser landen. Schritt 2 soll Kurzschlüsse im empfindlichen Innenleben des Gerätes vermeiden. In der Regel greift beim iPhone die Schutzschaltung, die eine automatische Deaktivierung auslöst. Notfalls muss man das Gerät allerdings selbst ausschalten. Auch dem Drang, durch Einschalten immer wieder nachzuprüfen, ob das iPhone noch/wieder funktioniert, sollte man widerstehen, bis die folgenden Schritte erledigt sind.
Schritt 3 und 4 stellen die mechanische Entfernung des Wassers dar, so weit von außen möglich. Danach geht es um die Feuchtigkeit im Inneren. Hitze beschleunigt den Verdunstungseffekt - ist aber Gift für elektronische Bauteile. Deswegen sollte man Abstand von Fön, Ofen und sicherheitshalber auch dem direkten Kontakt zur Heizung nehmen; die Strahlen der Mikrowelle sind ohnehin zu meiden.
Statt der Hitze empfiehlt sich die Hygroskopie als Helfer. Hygroskopie beschreibt die Eigenschaft von Stoffen, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Ein gutes Beispiel ist trockener Reis. Am besten nimmt man solchen aus einer frischen Packung - Reis aus geöffneten Packungen könnte bereits aus der Luft einige Feuchtigkeit aufgenommen und damit schon eine gewisse Sättigung erreicht haben. Im Optimalfall zieht Reis innerhalb von zwei bis drei Tagen die letzte Feuchtigkeit aus einem iPhone, das komplett im Reis versenkt ist.
Nach der Reisbehandlung ist es Zeit, dem iPhone die Chance zur Wiedererweckung zu geben. Lässt sich das Gerät starten und weist keine Funktionsanomalien auf, ist in der Regel alles in Ordnung. Natürlich ist es aber auch möglich, dass durch den Wassereinschluss schwerwiegendere Schäden entstanden sind - beispielsweise ein Kurzschluss oder auch Korrosion im Inneren, wenn das Wasser zu lange mit Bauteilen in Berührung stand. Dann ist eine Reparatur angesagt.