iPhone mit der Handfläche entsperren: Arbeitet Apple an einem neuen biometrischen Verfahren?
Wird man irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft sein iPhone entsperren, indem man die Hand über das Display hält? Was entfernt an Reiki erinnert, aber natürlich nichts mit dieser japanischen Heilmethode zu tun hat, könnte bald Realität sein: Apple hat ein Patent zur biometrischen Identifizierung mittels Handflächen-Scan beantragt.
Infrarot und sichtbares LichtIn der Schutzschrift, die das US Patent & Trademark Office (USPTO) jetzt
veröffentlicht hat, beschreibt Apple ein elektronisches Gerät mit einer speziellen Sensorschicht zur biometrischen Erkennung der Handfläche. Dabei kommt unter anderem Infrarotlicht zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Venenstruktur der Innenfläche einer Hand gescannt wird. Zusätzlich ermittelt ein Sensor, der im Bereich des sichtbaren Lichts arbeitet, die individuelle Anordnung der Falten, was die Präzision des Verfahrens deutlich erhöhen dürfte.
Ein mehrschichtiger Sensor für Handflächen-Scans
Grafik: Apple
Kombination mit Face ID?Die Informationen der beiden Sensoren können dem Patentantrag zufolge darüber hinaus mit Daten der für Face ID genutzten True-Depth-Kamera verknüpft werden. Das soll die Genauigkeit des Handflächen-Scans weiter erhöhen. Auch die Erkennung der Bewegung der Hand über dem Display kann zur biometrischen Identifizierung des Nutzers beitragen.
Einsatz auch in der Apple Watch möglichApple nennt in der Schutzschrift mehrere Anwendungsmöglichkeiten. So soll das Verfahren, welches vielleicht einmal "Palm ID" heißen könnte, nicht nur dem Entsperren eines iPhones oder iPads dienen, sondern auch der Identifizierung des Nutzers etwa in Banking-Apps oder dem Login bei diversen Accounts. Darüber hinaus sind Anwendungen im medizinischen Bereich denkbar, da Veränderungen der Haut auf der Handinnenfläche unter Umständen auf Krankheiten hindeuten. Auch der Einsatz in der Apple Watch ist möglich. Ob der iPhone- Konzern die in dem Antrag beschriebene Technik der Handflächenerkennung bereits praktisch entwickelt oder gar erprobt, ist nicht bekannt.