iPhone und Thread: Apple erklärt zwei wichtige Funktionen des Matter-Funksenders
Seit nunmehr fünf Jahren gibt es den herstellerübergreifenden Verbindungsstandard „Matter“. Die Plattform für das „Internet der Dinge“ (IoT) ist dafür gedacht, Lampen, Staubsaugerroboter, Türschlösser und Heizungen in der eigenen Heimstatt zu verwenden. Dafür setzt Matter auf zwei unterschiedliche Funkverbindungen: WLAN und Thread. Letzterer hielt in den letzten Jahren zunehmend Einzug in Geräte von Apple; sowohl HomePods als auch Apple TVs arbeiten nebenbei als sogenannte Thread Border Router. Pro-Modelle des iPhone 15 waren die ersten, welche über Thread funkten; das im Jahr 2024 vorgestellte iPhone 16 integrierte Thread in alle Modelle. In einem Interview mit The Verge erläuterte Thread-CEO Vividh Siddha, was deren
Aufgabe ist: Wer sich ein Matter-fähiges Zubehörteil kaufe, könne damit auch ohne zusätzliche Geräte loslegen.
Siddha, der gleichzeitig in leitender Funktion bei Apple angestellt ist, beschrieb einen Besuch beim schwedischen Möbeldiscounter als Beispiel: Jemand ohne Erfahrung mit Heimautomatisierung kaufe sich bei Ikea ein Leuchtmittel mit Matter-Zertifizierung. Beim Ausprobieren zu Hause stelle er dann fest, dass er sie nicht steuern könne, da ihm der Thread-Border-Router fehle. Mit einem iPhone 15 Pro oder 16 könne er die Lampe trotzdem steuern, solange er in Thread-Reichweite bleibe.
Tür öffnen trotz StromausfallDie zweite Funktion kommt bestenfalls selten zur Anwendung, ist dann aber umso essenzieller: Im Falle eines Stromausfalls können Thread-fähige iPhones ein batteriebetriebenes Gerät steuern. Das ist beispielsweise bei automatisierbaren Türschlössern wichtig: Hat der Haushalt keinen Strom, sind sowohl WLAN- als auch Thread-Border-Router offline. In diesem Fall kann ein vorher gekoppeltes iPhone in direkter Thread-Verbindung trotzdem die Tür entriegeln.
Bedeutungsvolles Jahr für Thread und MatterBei dem umfangreichen
Interview waren zudem Kevin Robinson von der Wi-Fi Alliance und Tobin Richardson, Präsident der CSA, zugegen. Alle drei betonten, dass dieses Jahr wichtige Weichen gestellt würden für den Heimautomatisierungsstandard. Für dieses Jahr sei nicht geplant, viele zusätzliche Gerätetypen dem Standard hinzuzufügen. Stattdessen fokussiere man sich auf Zuverlässigkeit und Interoperabilität. Bis das „gelobte Land“ der Verlässlichkeit erreicht ist, sollten nunmehr Monate verstreichen, nicht mehr Jahre. Richardson wies auf die im Herbst verabschiedete
Version 1.4 von Matter hin, welche auf die Übertragung bestehender Geräteparks zwischen unterschiedlichen Betriebssystemanbietern abzielt.