iPhones aus fahrendem Lieferwagen gestohlen - waghalsige Aktionen auf der Autobahn
Lange Zeit galt die »rumänische Methode« als Mythos unter Lastwagenfahrern. Doch tatsächlich treiben in Mitteleuropa, auch bei uns in Deutschland, Banden ihr Unwesen, die sich auf das unbemerkte Eindringen in fahren Lieferwagen auf der Autobahn spezialisieren und dabei besonders handliche, aber hochwertige Beute wie etwa iPhones im Visier haben. Eine solche Gruppe hat die niederländische Polizei am Wochenende in der Provinz Gelderland hochgenommen.
iPhones im Wert einer halben Million EuroDie fünf Männer aus Rumänien sollen seit 2015 im Grenzgebiet der Beneluxstaaten und Deutschland aktiv gewesen sein und in der Zeit 17 LKW und Lieferwagen überfallen haben. In ihrem Unterschlupf fanden die Sicherheitsbehörden nicht nur das Tatfahrzeug, sondern auch iPhones als Diebesbeute im Wert von 500.000 Euro.
Die »rumänische Methode«Bei der sogenannten rumänischen Methode fahren die Täter in ihrem Wagen nachts oder in den späten Abendstunden von hinten auf den anvisierten Lieferwagen auf der Autobahn heran. Der Fahrer hält das eigene Vehikel ganz nah am Opfer-LKW und nutzt dabei den nicht einsehbaren toten Winkel unmittelbar hinter der Ladefläche aus. Ein zweites Gang-Mitglied verlässt den Wagen dann über das Schiebedach und positioniert sich auf einer rutschfesten Matte, die von einem dritten Schurken festgehalten wird. Dann öffnet der zweite die Hecktüren des Lieferwagens und entwendet leicht greifbare Ware.
In der Regel sind noch ein bis zwei weitere Fahrzeuge der Bande in einen solchen Vorgang verwickelt. Einer hält sich unmittelbar vor dem Lieferwagen und verhindert so eine zu schnelle Geschwindigkeit, der andere positioniert sich an der Seite, um einem spontanen Spurwechsel vorzubeugen. Vor einigen Jahren gelang der rumänischen Polizei ein Videomitschnitt eines solchen Diebstahls.
Die sichergestellten iPhones stammen aller Wahrscheinlichkeit aus einem Überfall vom 24. Juli dieses Jahres, den die Banditen auf der Autobahn Rijksweg 73 durchführten. Die Strecke führt im Südosten der Niederlande von Nijmegen bis Roermond und verläuft sehr nahe der Grenze zu Deutschland. Noch heute sollen die fünf Angeklagten einem Richter vorgeführt werden.
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