iPhones ausspioniert: Apple warnt vor neuem Pegasus-Hack – Aktivisten im Visier
Obwohl es im vergangenen Dezember hieß, dass die Pegasus-Spyware der NSO Group abgestoßen und eingestellt werden soll, befindet sich das Spionagetool weiterhin aktiv im Einsatz. Aus einem rein technischen Blickwinkel heraus gesehen, handelt es sich dabei um durchaus beeindruckende Software. Beinahe beliebig in die gut abgesicherten iPhone- oder Android-Festungen eindringen und einen Großteil der Daten abgreifen zu können, ist ein technisch höchst anspruchsvolles Unterfangen. Teilweise genügt dazu eine einzelne iMessage, Nutzer bemerken nicht einmal, was gerade geschieht. Von einem moralischen Standpunkt her betrachtet, gibt es aber wenig Anlass zu Lob. Die NSO Group rekrutiert viele zahlungskräftige Kunden nämlich vorrangig aus despotischen Staaten, welche die Werkzeuge zum Ausspitzeln und Verfolgen von Regimekritikern oder Journalisten einsetzen.
Gibt es Hinweise auf Spyware, verschickt Apple eine WarnungApple musste nun erneut davor
warnen, dass die Pegasus-Spyware auf derlei Weise zum Einsatz kommt. Mehr als 30 Aktivisten aus Thailand wurden Opfer der Hacks, die Militärregierung setzte die Spyware gegen Pro-Demokratie-Demonstranten ein. Wenn Pegasus auf einem iPhone entdeckt wird, verschickt Apple entsprechende Informationen an die Nutzer. In jenen E-Mails heißt es, aller Wahrscheinlichkeit nach komme es zu Versuchen aus Staatskreisen, das iPhone aus der Ferne zu steuern. Zwar könne es sich um einen falschen Alarm handeln, man solle die Warnung aber sehr ernst nehmen. Zugriff auf geschützte Daten und Unterhaltungen, sogar Spionage per iPhone-Kamera sei denkbar. Google geht übrigens recht ähnlich vor, wenn Belege für einen staatlich gesponsorten Hack von Regimegegnern und Journalisten bestehen.
Duell zwischen Herstellern und HackernUnternehmen wie die NSO bezahlen Hackern oft Millionen für Sicherheitslücken. Sehr oft überleben die ausgenutzten Schwachstellen zwar das nächste Systemupdate schon nicht mehr, allerdings reicht die Zeit, um die für noch viel mehr Millionen vertriebenen Spyware-Programme zu aktualisieren. Das Geschäftsprinzip lautet, staatliche Stellen stets mit aktuellen Versionen zu versorgen, die sich nicht gestopfte Lücken zunutze machen. Apple und andere Hersteller liefern sich daher ein permanentes Katz-und-Maus-Spiel – wobei Apple seit vergangenem Herbst auch gerichtlich erwirken will, vor allem der NSO Group das Handwerk zu legen.