iPhones nicht wasserdicht genug? Gericht weist Sammelklage gegen Apple ab
Alle in den vergangenen fünf Jahren erschienenen iPhones sind Apple zufolge wasserdicht. iPhone 7, 8, X, XR und XS sowie 11, 12 und 13 stuft das kalifornische Unternehmen in die Schutzklassen IP67 beziehungsweise IP68 ein. Sie überstehen demnach mindestens 30 Minuten in bis zu einem Meter tiefem Wasser. Diese Fähigkeit stellten die Geräte bereits etliche Male unter Beweis, bei Tests waren sie teilweise sogar noch betriebsbereit, nachdem sie erheblich härteren und zum Teil extremen Belastungen ausgesetzt wurden (siehe
).
Kläger: Apple übertreibt bei den WerbeaussagenDas hielt drei Besitzer von Smartphones aus Cupertino allerdings nicht vom Versuch ab, eine Sammelklage gegen Apple anzustrengen. Ihrer Auffassung nach übertreibt der iPhone-Konzern bei seinen Werbeaussagen im Hinblick auf die Wasserbeständigkeit der Geräte. Zudem verlange das kalifornische Unternehmen für die iPhones zu viel Geld, nämlich bis zum Doppelten des durchschnittlich in den Vereinigten Staaten für ein Smartphone aufgerufenen Preises. Die in den US-Bundesstaaten New York und South Carolina beheimateten Kläger bezichtigten Apple daher der "falschen und irreführenden" Werbung und verlangten Schadenersatz in nicht bekannter Höhe.
Richterin: iPhones haben keinen Schaden genommenDas US-Bezirksgericht für den Southern District von New York wies die Klage jetzt laut einem Bericht von
Reuters allerdings ab. Die zuständige Richterin Denise Cote bescheinigte den Klägern zwar, durchaus plausibel dargelegt zu haben, dass Verbraucher durch Apples Werbung getäuscht werden könnten. Allerdings sei ihnen nicht der Nachweis gelungen, dass ihre iPhones Schaden durch einen Kontakt mit Flüssigkeiten genommen hätten, der sich im Rahmen der Versprechungen des Unternehmens bewegte. Das Gericht sah es zudem nicht als erwiesen an, dass Apple bei den Aussagen zur Wasserbeständigkeit der Geräte übertrieben habe. Die Kläger konnten darüber hinaus nicht beweisen, dass sie hauptsächlich durch diesen Aspekt zum Kauf der iPhones bewogen wurden.
Apples Werbung war schon einmal auf dem PrüfstandApples Werbeaussagen im Zusammenhang mit der Wasserfestigkeit von iPhones stand bereits einmal im Mittelpunkt eines Verfahrens, allerdings nicht vor Gericht. Im November 2020 belegte die italienische Kartellbehörde das kalifornische Unternehmen mit einer Strafe in Höhe von 10 Millionen Euro (siehe
). Die Wettbewerbshüter monierten seinerzeit, die Werbung des iPhone-Konzerns sei in dieser Hinsicht zu aggressiv. Apple habe zudem nicht hinreichend auf die Bedingungen hingewiesen, welche mit den Schutzklassen einhergehen, und kostenlose Reparaturen von Geräten mit Wasserschäden abgelehnt.