iRadio: Warum sich Apple und Sony noch nicht einigen konnten
Dass Apple an einem Streaming-Angebot für Musik arbeitet und sich deswegen schon mit einigen Rechteinhabern auf Lizenzmodelle geeinigt hat, gilt als sicher. Vor einigen Tagen hieß es allerdings, Sony sei bislang noch nicht von Apples finanziellen Vorstellungen zu überzeugen gewesen. CNET liefert hierzu einige weitere Hintergründe. Strittig sind dabei weniger die Lizenzgebühren pro Wiedergabe, sondern die
Abgaben, die pro abgebrochener Wiedergabe anfallen. Hört sich ein Benutzer des Dienstes nur einen Teil des Liedes an und überspringt den Titel dann, so fallen bei anderen Streaming-Anbietern dennoch die vollen Lizenzkosten an. Pandora begrenzt daher beispielsweise die Anzahl der "Skips" pro Tag auf 12.
Apple war zahlreichen Berichten zufolge anfangs nicht bereit, die Lizenzgebühren der anderen Anbieter zu entrichten und bot gerade einmal die Hälfte davon. Apple wollte pro hundert abgespielten Songs ursprünglich 6 Cent zahlen, soll dieses Angebot aber mittlerweile auf 12,5 Cent und damit auf dem Niveau des Konkurrenten Pandora erhöht haben. Angesichts dieser Bedingungen sei
Apples Bereitschaft zu weiteren Zugeständnissen aber nicht mehr vorhanden. Zudem möchte Apple mit allen großen Labels weitgehend gleiche Bedingungen, um nicht zeitraubende Nachverhandlungen in Kauf nehmen zu müssen.
Im Gegensatz zu reinem Internet-Radio, wie es beispielsweise bei Pandora der Fall ist, möchte Apple dem Nutzer mehr Freiheiten bei der Auswahl der Titel bieten. Dazu zählen Funktionen wie Zurückspulen oder eben auch das strittige Überspringen von Titeln. Möglicherweise kann Apple den neuen Dienst schon zur WWDC in drei Wochen vorstellen. Sofern sich die Verhandlungen aber noch weiter hinziehen, ist eher mit einer Präsentation im Herbst zu rechnen. Angesichts des großen Wachstums im Streaming-Markt drängt für Apple aber die Zeit; in dieser Woche hatte auch Google bestätigt, einen solchen Dienst ins Leben zu rufen.
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