iTunes: Apple streicht den App Store
iTunes war in den Anfangstagen ein sehr schlanker und auf das Wesentliche ausgerichteter Media-Player. Damit machte sich iTunes viele Fans, denn kein anderes Programm dieser Art war ähnlich komfortabel und schnell zu bedienen. Schlank und schnell zu sein ist allerdings eine Beschreibung, die heutzutage so gar nicht mehr passt - ganz im Gegenteil. Im Laufe der Jahre erhielt iTunes immer neue Sektionen und Medientypen. Der iTunes Music Store ebnete den Weg, später auch iPod-Spiele, Filme und Serien über iTunes zu verwalten. In der Tradition der iPod-Synchronisierung wurde auch das iPhone via iTunes befüllt und konsequenterweise implementierte Apple daher den iOS App Store in die einst so übersichtliche Medienzentrale.
Das Ergebnis: Wirklich begeistert ist von iTunes kaum jemand. Zäh, fehleranfällig, unübersichtlich, so das häufig zu hörende Urteil. Allerdings gab es schon vor einer ganzen Weile deutliche Hinweise, dass Apple nicht die Politik fortsetzt, iTunes immer mächtiger zu machen. Der iBooks Store wurde auf dem Mac beispielsweise in eine eigene App ausgelagert. Mit dem jetzt erschienenen Update auf iTunes 12.7 räumt Apple noch weiter auf. Der App Store, seit Eröffnung im Jahr 2008 fester Bestandteil, wurde aus iTunes verbannt. Wer iOS-Apps kaufen und verwalten möchte, soll dies fortan direkt auf dem iOS-Gerät erledigen. Ganz überraschend kommt dies nicht, denn Apple hatte bereits die Weiterleitung von iOS-Apps im Browser auf iTunes beendet. Weiterhin lassen sich iOS-Geräte aber via iTunes synchronisieren. Wer Klingeltöne in iTunes hatte, muss diese erneut auf dem iOS-Gerät laden.
iTunes 12.7 bringt noch weitere Änderungen. iTunes U wird erwartungsgemäß Bestandteil der Podcasts, was Apple aber schon vor einer Weile angekündigt hatte. Internet-Radio lässt sich fortan komplett deaktivieren, Klingeltöne haben ebenfalls keinen Platz mehr in der Medienzentrale. Windows-Nutzer, die bislang elektronische Bücher über iTunes verwalteten (was die Windows-Version von der Mac-Version unterschied), müssen fortan dazu die iBooks-App auf iPhone oder iPad bemühen. Das Update steht wie üblich via Software-Aktualisierung des Mac App Stores zur Verfügung.