iTunes-Konten waren wahrscheinlich durch Phishing-Angriff entführt
Vor einigen Tagen sorgte eine ungewöhnliche Chart-Liste in Apples iBook Store für Aufregung bei Apple und Anwendern, denn ganz offensichtlich wurden hier von einem vietnamesischen Entwickler Manipulationen mit Hilfe entführter iTunes-Konten durchgeführt, um die eigenen E-Books auf die vorderen Plätze zu befördern. Mehrere iTunes-Kunden berichteten, dass sie unberechtigte Abbuchungen in Höhe von bis zu 600 US-Dollar bemerkt haben, mit denen hauptsächlich diese E-Books oder ähnliche Apps gekauft wurden. Laut Apple sollen ungefähr 400 iTunes-Konten von diesem Missbrauch betroffen gewesen sein. Mittlerweile hat Apple den verantwortlichen Entwickler aus iTunes ausgesperrt und die Manipulation rückgängig gemacht.
Wie Sicherheitsexperten von F-Secure gegenüber Computerworld erklären, ist es allerdings unwahrscheinlich, dass die iTunes-Konten durch einen Hack entführt und missbraucht wurden. Stattdessen wurde der
Zugang auf die iTunes-Konten wahrscheinlich über Phishing-Attacken in E-Mails oder auf Webseiten ermöglicht, wobei die iTunes-Kunden entweder selbst versehentlich ihr iTunes-Kennwort verraten haben, oder aber das Kennwort indirekt über einen Phishing-Angriff auf E-Mail-Dienste wie Google Mail oder Hotmail ermittelt wurde. Immerhin bis zu 20 Prozent der Internet-Nutzer verwenden nämlich für die verschiedenen Online-Dienste das selbe Kennwort. Sollte ein direkter Hack auf die iTunes-Konten existieren, wären wohl auch deutlich mehr als 400 iTunes-Konten betroffen gewesen.
Begünstigt wurde der Missbrauch nach Ansicht von F-Secure durch die Flexibilität von iTunes. So lassen sich bis zu fünf Computer für den Kauf über ein iTunes-Konto freischalten, wobei die Computer überall auf der Welt verteil sein können. Um sich vor derartigen Missbrauch zu schützen, können sich iTunes-Kunden aber beispielsweise bei der Bezahlung auf iTunes-Gutscheine beschränken. Dadurch kann immer nur das aktuelle Guthaben verloren gehen, jedoch mangels gespeicherter Zahlungsoption keine Abbuchungen im drei- oder gar vierstelligen Bereich erfolgen. Bankverbindungen und Kreditkarten wären so vor unberechtigten Abbuchungen durch iTunes sicher.
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