18 Jahre iTunes: Der Aufstieg und Fall von Apples Kult-Medienplayer
iTunes 8 – GeniusErst nach zwei Jahren präsentierte Apple den Nachfolger zu iTunes 7. Nach den vielen Neuerungen der Vorversion war mit iTunes 2008 Produktpflege angesagt – eine neue innovative Funktion konnte iTunes 8 allerdings dann doch bieten: Genius. Das Feature nahm sich der immer größeren Song- und Filmbibliotheken von iTunes-Nutzern an und bot eine automatische Art des Sortierens.
Genius erstellte aus der persönlichen Song-Library auf Wunsch Wiedergabelisten, deren Inhalte gut aufeinander abgestimmt waren (z.B. ausschließlich Singer-Songwriter eines bestimmten Stils). Gleichzeitig bekam der User Vorschläge, welche kostenpflichtigen Titel aus dem iTunes Store ebenfalls zu der erstellten Wiedergabeliste passen.
Bei der Aktivierung der Genius-Funktion scannte iTunes zunächst die gesamte Medienbibliothek des Nutzers und sendete diese Daten an Apple, wo über spezielle Algorithmen passende Wiedergabelisten berechnet wurden. Trotz Apples Beteuerung, dass alle Daten anonym bleiben, wuchs die Sorge bei vielen Nutzern zusammen mit der Frage: Soll ich Apple einfach so Einblick in meine gesamte iTunes-Sammlung geben?
User mit vielen raubkopierten Liedern müssen ebenfalls besonders hellhörig geworden sein bei Apples Absicht, Nutzerdaten zu sammeln – sind diese Nutzer doch an nichts weniger interessiert als daran, dass jemand ihre iTunes-Sammlung genau unter die Lupe nimmt. Jedenfalls schaffte die eigentlich praktische Funktion auch wegen Datenschutz-Bedenken nie ganz den Durchbruch.