18 Jahre iTunes: Der Aufstieg und Fall von Apples Kult-Medienplayer
iTunes 11 – Re-Design und iCloud-Integration Die elfte Version erschien so spät im Jahr wie noch keine iTunes-Version zuvor – erst am 29. November 2012 veröffentlichte Apple iTunes 11, obwohl es bereits für „Ende Oktober“ angekündigt war. Das dürfte auch damit zusammengehangen haben, dass der Herbst 2012 bei Apple von einem personellen Umbruch geprägt war und wichtigere Baustellen als iTunes versorgt werden mussten – etwa die fehlerhafte Karten-App Apple Maps.
Apple-CEO Tim Cook feuerte iOS-Chef Scott Forstall nach dem Apple-Maps-Desaster im Oktober 2012; gleichzeitig erweiterte Cook den Aufgabenbereich von Design-Guru Jony Ive auf das Software-Interface von OS X und iOS – zuvor kümmerte sich Ive ausschließlich um Hardware. Es ist nicht bekannt, ob Ive schon Einfluss auf die Optik von iTunes 11 hatte; denkbar ist, dass Cook schon länger mit Ive als User-Interface-Chef plante und diesen daher schon mit dem iTunes-11-Design betraute, bevor die Öffentlichkeit von Ives Beförderung erfuhr. iTunes war in der Vergangenheit immer mal wieder Testballon für neue Designideen von Apple.
Das Re-Design stellte jetzt die obere Leiste in den Mittelpunkt und verabschiedete sich von der altbewährten Seitenleiste. Das verärgerte so viele Fans, dass Apple die Seitenleiste einige Monate später wieder per Update als Option anbot.
Weitere Verbesserungen betrafen Playlisten und den Mini Player. Über die iCloud-Integration merkte sich iTunes jetzt unter anderem Abspielpositionen von Filmen, sodass Nutzer etwa auf dem iPad direkt an der Stelle weiterschauen konnten, wo sie am Mac aufgehört hatten. Probleme mit besagter iCloud-Funktion waren zusammen mit internen Baustellen bei Apple wohl der Hauptgrund für die verspätete Veröffentlichung.