macOS 10.15 Catalina: Merkwürdige Berechnung der Bildschirmzeit
Mit "Bildschirmzeit", auch bekannt unter der englischen Bezeichnung "Screen Time", lässt sich seit iOS 12 auf iPhone und iPad unter anderem ermitteln, wie viel Zeit man mit diversen Apps verbracht hat. Zudem kann die Nutzungszeit bestimmter Anwendungen festgelegt werden. Diese Funktionen stellt Apple mit macOS 10.15 Catalina nun auch auf den hauseigenen Desktops und Notebooks zur Verfügung. Die Zählweise unterscheidet sich allerdings erheblich von jener der iDevices.
Berechnung für alle geöffneten AppsAuf einem iMac oder MacBook fließt in die Berechnung der Bildschirmzeit nämlich nicht nur die aktive Nutzung von Apps ein. Berechnet wird vielmehr, wie lange die Anwendungen geöffnet waren. Das hat unter anderem
Kirk McElhearn herausgefunden. Da auf einem Desktop oder Notebook zahlreiche Apps ständig im Hintergrund arbeiten, auch wenn der Anwender den Computer gerade nicht nutzt, fließen sie in die Statistik der Bildschirmzeit mit ein. Das trifft beispielsweise auf ein Mail-Programm oder die Musik-App zu, aber etwa auch den Browser sowie den Finder.
Statistik wenig aussagekräftigZumindest die Statistik der App-Nutzung ist daher auf einem Mac in aller Regel wenig aussagekräftig, da sie nicht die tatsächlichen Aktivitäten des Anwenders widerspiegelt. Allerdings muss man Apple hierbei zugute halten, dass sich macOS und iOS in einem zentralen Punkt unterscheiden: Während Apps auf iPhone und iPad sozusagen schlafen gelegt werden, wenn sie nicht aktiv sind, laufen sie auf iMac und MacBook naturgemäß weiter. Um hier die tatsächliche Nutzungszeit von Programmen zu ermitteln, müssten in die Berechnung der "Screen Time" also weitere Kriterien einfließen, etwa Maus-Aktivitäten oder Tastenanschläge.
"Aktivierungen" ebenfalls wenig aussagekräftigAuch eine andere Auswertung von Bildschirmzeit, das in den Systemeinstellungen finden ist, ergibt auf einem Mac relativ wenig Sinn. Der Punkt "Aktivierungen" zeigt, wie oft das Gerät aus dem Standby aufgeweckt oder neu gestartet wurde. Da dies relativ häufig und zudem vielfach automatisch geschieht, ist die Aussagekraft sehr begrenzt. Äußerst nützlich, vor allem für Eltern, können hingegen die zeitlichen App-Limits sein und Beschränkungen im Hinblick auf Inhalte, App-Nutzung und Datenschutz sein, die ebenfalls in Bildschirmzeit zu finden sind.