macOS 10.15: Kein Dashboard und QuickTime mehr, OpenGL bleibt. Viele Details zum kommenden System
In gut einem Monat wird Apple zum allerersten Mal macOS 10.15, iOS 13 und watchOS 6 der Öffentlichkeit präsentieren. Schon in der Vergangenheit mehrten sich die Zeichen, dass macOS 10.15 ein größeres Update wird als die bisherigen, jährlichen Aktualisierungen. Beispielsweise begann Apple schon vor mehr als einem Jahr mit
internen Tests von macOS 10.15 – als macOS 10.14 noch nicht einmal angekündigt war. Bisher ist bekannt, dass macOS 10.15 keine 32-Bit-Apps mehr unterstützt. Laut
Ankündigung von Apple wird auch die 2014 eingestellte Foto-Verwaltung Aperture nicht mehr unter macOS 10.15 laufen. Im Raum steht ebenfalls, dass macOS 10.15 die erste Version sein könnte, welche ARM-basierte Macs unterstützt – die frühen Tests könnten ein Hinweis darauf sein. Sogar Tim Cook erwähnte gestern auf der Quartalskonferenz zu Apples Geschäftsergebnis, dass man sich die diesjährige WWDC nicht entgehen lassen sollte – ein recht sicherer Hinweis, dass Apple dieses Jahr größere Ankündigungen plant.
Der Entwickler Steve Troughton-Smith hat schon diverse Male bewiesen, dass er offensichtlich über gesprächige Kontakte zu Apples Entwicklerteam verfügt, über die er einige Informationen zum Entwicklungsstand der kommenden Systemgeneration beziehen konnte. In
mehreren Tweets kündigte er folgendes an:
Dashboard verschwindetApple führte Dashboard mit Mac OS X 10.4 Tiger ein. Mit Dashboard kann der Nutzer verschiedene Widgets über dem Schreibtisch einblenden, welche vielfältige Informationen darstellen oder gar kleinere Aufgaben erledigen können. Die Widgets sind kleine HTML-Seiten, welche mittels Javascript Informationen aus verschiedenen Quellen abrufen und darstellen können.
Schon mit OS X 10.10 Yosemite deaktivierte Apple das Dashboard standardmäßig, da nun das Notification Center diese Funktionalität übernehmen sollte. Das Dashboard lässt sich aber in macOS 10.14 Mojave immer noch über die Systemeinstellungen aktivieren. Hiermit soll mit macOS 10.15 Schluss sein – Apple streicht laut Troughton-Smith das Dashboard endgültig.
Aus für 32-Bit-Apps und CarbonSchon auf der WWDC 2017 kündigte Apple an, dass die Tage für 32-Bit-Apps gezählt sind. macOS 10.14 Mojave ist die letzte Version von macOS, welche überhaupt noch Programme ausführen kann, die nicht als 64-Bit-Version vorliegen. Apple scheint der damaligen Aussage treu zu bleiben: Laut Troughton-Smith ist macOS 10.15 tatsächlich ein reines 64-Bit-System, welches keine Bibliotheken für 32-Bit-Apps mehr mitbringt. Ob Apple auch die Möglichkeit aus dem Kernel streicht, überhaupt 32-Bit-Prozesse starten zu können, ist noch nicht bekannt.
Dies hat auch den Nebeneffekt, dass die größten Teile der Carbon-Programmierbibliothek ebenfalls verschwinden. Carbon wurde zur Zeit des Umstiegs vom klassischen Mac OS zu Mac OS X eingeführt, um Hybrid-Programme zu entwickeln, welche sowohl auf den klassischen Mac OS wie auch unter Mac OS X ausgeführt werden können. Das Carbon-Framework erleichterte die Portierung von klassischen Mac-OS-Programmen immens, da das Framework die meisten Routinen der damaligen System Toolbox mitbrachte. Große Teile des Carbon-Frameworks liegen nicht als 64-Bit-Variante vor – diese werden nun gestrichen, da sowieso keine 32-Bit-Apps mehr ausgeführt werden können.