macOS 10.15: Kein Dashboard und QuickTime mehr, OpenGL bleibt. Viele Details zum kommenden System
QuickTime gestrichenNach wie vor wird das 1991 vorgestellte Audio/Video-Framework QuickTime mit macOS ausgeliefert – es steht aber keine 64-Bit-Version zur Verfügung. Derzeit können moderne Apps aber vorhandene QuickTime-Filme mittels eines von Apple mitgelieferten 32-Bit-Prozesses in aktuellere Formate konvertieren und daraufhin mit der modernen AVFoundation nutzen. Wenn man Troughton-Smiths Tweet richtig interpretiert, verschwindet QuickTime nun vollständig aus macOS 10.15. Was mit vorhandenem Filmmaterial ist, lässt der Tweet leider offen.
Ink-Framework gestrichenMittels des Ink-Frameworks können Mac-Programme die Handschrift des Nutzers erkennen – die Technologie stammt ursprünglich vom Ende der 90er eingeführten Apple Newton. macOS 10.15 wird das Ink-Framwork beerdigen – einen Ersatz bietet der Konzern nicht an.
Unklare Aussage zu Hardware-RAIDsDesweiteren führt Troughton-Smith aus, dass macOS 10.15 die Hardware-RAID-Funktionalität streicht. Hier ist unklar, worauf sich der Entwickler bezieht: Apple führte eine 2006 eine
eigene Hardware-RAID-Karte ein und aktualisierte diese in 2008 und 2009. In Mojave wird diese Karte weiterhin unterstützt – macOS 10.15 könnte das Ende einleiten.
OpenGL weiterhin vorhandenViele waren von der
Ankündigung geschockt, als Apple mit macOS 10.14 Mojave das Ende von OpenGL auf dem Mac einleitete. Apple markierte das Framework offiziell als "Deprecated" – für Neuentwicklungen soll das Apple-eigene Metal-Framework eingesetzt werden und Entwickler sollen sich darauf vorbereiten, dass das Framework in Zukunft verschwindet. Mit macOS 10.15 macht Apple aber noch nicht ernst: Die neue Version soll OpenGL weiterhin unterstützen.
Stickies-App ebenfalls weiterhin verfügbarEiner der Überbleibsel aus den Classic-Tagen ist die Notizzettel-/Stickies-App: Diese portiert Apple quasi unverändert von Version zu Version. Auch in macOS 10.15 soll laut Troughton-Smith die Stickies-App weiterhin vorhanden sein.
Marzipan-Apps sollen schneller werdenmacOS 10.14 war die erste Version des Mac-Betriebssystems, welche die technischen Grundlagen mitbrachte, iOS-Programme mit kleinen Modifikationen auch auf dem Mac auszuführen. Zwar können derzeit Dritthersteller diese Funktionalitäten noch nicht nutzen, aber Apple verwendete die Technologie bereits jetzt in der Home-App, der Aktien-App und den Sprachmemos auf dem Mac.
Mit macOS 10.15 sollen "Marzipan"-Apps nicht mehr über einen Hilfsprozess mit den nativen macOS-Programmierschnittstellen arbeiten, sondern direkt. Dies hat gleich zwei Vorteile: Die Startzeit verkürzt sich merklich und die Apps reagieren schneller auf Nutzereingaben.
Neuerungen für Nutzer noch vollständig unklarTroughton-Smith schreibt nichts zu Neuerungen für die Nutzer – bis auf das manche älteren Apps ihren Dienst nicht mehr verrichten. Für die meisten Anwender wird der Wegfall der genannten Frameworks keinerlei Auswirkungen haben, da Apple bereits mit Mac OS X 10.6 Snow Leopard die Entwicklung von kompletten 64-Bit-Anwendungen ermöglichte und die allermeisten gängigen Apps bereits seit langem umgestellt wurden.
Im Vorfeld wurde bekannt, dass Apple wohl iTunes durch eine Sammlung von
schlankeren und zielgerichteten Apps ersetzen wird, ähnlich wie dies bereits auf iOS-Geräten der Fall ist. Ebenfalls soll
Screen Time und die Siri-Kurzbefehle den Weg auf den Mac finden.