macOS 10.15.5 wird neues Akku-Management erhalten: Apple will die Lebensdauer der Akkus erhöhen
In der ersten Betaversion von macOS 10.15.5 vor zwei Wochen gab es nur minimale Änderungen, mit der soeben veröffentlichten zweiten Entwicklerversion ändert sich dies aber. So wird das fünfte größere Update für macOS 10.15.5 ein neuartiges Akku-Management
mitbringen. Das Ziel lautet, die Lebensdauer der Akkus in Apples Notebooks zu verlängern. Dies erfolgt durch genaue Analyse der Nutzungsweise, um die chemische Alterung zu verlangsamen und somit längere Zeit hinweg mehr Kapazität zu ermöglichen. Apples Akku-Management macht aber mehr, als nur einfach nur das Aufladen zwischen 80 und 100 Prozent Ladezustand zu verzögern – bekanntlich ist dies ein Bereich, den Lithium-Ionen-Akkus nicht mögen und schneller altern.
Überwachung des Ladeverhaltens und der TemperaturenDen bisherigen Informationen zufolge überwacht das Akku-Management unter anderem, wie das Ladeverhalten des Anwenders ist: Gibt es jeden Tag einen vollen Ladezyklus? Hängt das Notebook ohnehin immer nur am Netzteil? Lassen sich immer gleiche Abläufe ermitteln? Gleichzeitig überwacht die Routine aber auch die Temperatur des Akkus, denn abseits des "Wohlfühlbereichs" tritt ebenfalls im Laufe der Zeit Kapazitätsverlust auf. Was man von Elektroautos kennt, deren Batterien in einer bestimmten Temperaturspanne gehalten werden müssen, soll in verstärktem Maße auch auf Macs kommen.
Volle, warme Akkus altern viel schnellerHöhere Temperaturen, gepaart mit vollgeladenem Akku, gilt es normalerweise zu vermeiden. Auch dies wissen Fahrer von Elektroautos gut, denn Hersteller empfehlen, nicht höher als 80 Prozent zu laden, außer man hat eine längere Fahrt vor sich. Da Lithium-Ionen-Akkus (fast) keinen Memory-Effekt aufweisen, ist es auch nicht schlimm, wenn keine vollen Ladezyklen eingehalten werden. Unbekannt bleibt zum aktuellen Zeitpunkt, ob Apple ebenfalls auf mehr als 80 Prozent Ladezustand verzichtet, sofern das Notebook rein stationär arbeitet. Als sehr wahrscheinlich gilt aber eine stärkere Absenkung der Ladegeschwindigkeit bei höheren Temperaturen.
Datenschutz, Hardware-VoraussetzungenWer Apples neue Ladelogik nicht verwenden kann, hat die Möglichkeit, diese zu deaktivieren. Alle Daten bleiben lokal auf dem Gerät, Apple überträgt das Nutzungsverhalten nicht auf die eigenen Server. Nur, wer explizit zustimmt, Daten zu Diagnosezwecken zu übermitteln, versorgt Apple mit weiteren Informationen. Zur Verfügung steht das neue Akku-Management auf allen Macs mit Akku und USB-C. iPhones laden seit iOS 13 übrigens
auch anders – verbindet man das iOS-Gerät abends mit dem Netzteil, wird der Akku zunächst nur auf 80 Prozent gebracht, erst in den Morgenstunden kommen die verbleibenden 20 Prozent hinzu.