macOS Mojave 10.14.5 Boot Camp Update erschienen – und eine kleine Geschichte von Boot Camp
Apple hat ein Update für Nutzer von macOS Mojave freigegeben, die per Boot Camp auf einer Partition auch Windows verwenden wollen. Die Aktualisierung richtet sich ausschließlich an iMacs und Mac minis. Der
Beschreibung zufolge konnte es auf Geräten mit Fusion Drive zu Problemen bei der Einrichtung einer neuen "Boot Camp"-Partition kommen, mit SSD ausgestattete Geräte sind nicht betroffen. Das knapp
2 MB kleine Update steht daher auch nur für die genannten Macs zur Verfügung. Der von Apple geschilderte Fehler tauchte vor rund einem Monat erstmals auf, nämlich nach der Veröffentlichung von macOS 10.14.5 Mojave.
Ein kurzer Blick zurück: Die Geschichte von Boot CampAls Apple vor fast genau 14 Jahren den Umstieg auf Intel-Prozessoren ankündigte, tauchte direkt die Frage auf, ob man dann auch eine herkömmliche Windows-Installation direkt auf seinem Mac verwenden könne. Die offizielle Aussage lautete zunächst, Apple wolle "nichts dagegen unternehmen". Im Frühjahr 2006, die ersten Intel-Macs waren bereits auf dem Markt, änderte sich die Tonlage. Apple stellte nämlich "Boot Camp" als Public Beta vor und unterstützte fortan sogar aktiv dabei, eine Partition für Windows samt erforderlicher Treiber einzurichten.
Windows XP ließ sich damit nativ und mit voller Hardware-Unterstützung auf dem Mac installieren. Natürlich hätte man dies vorher auch schon tun können, denn auch ohne Boot Camp läuft Windows auf dem Mac, der Nutzer muss sich dann jedoch selbst um die Erstellung der Partition sowie um Beschaffung der Treiber kümmern.
Auch wenn in den News-
Kommentaren zur damaligen Meldung manch einer den Untergang Apples vorhersagte ("Jobs will den Mac nur noch melken", "Das war der Todesstoß für Apple", "Der Intel-Switch war der Anfang vom Ende"), zeigten sich die meisten Nutzer angetan von Apples Entscheidung. Marktbeobachter lobten den Schritt ebenfalls, war es doch in Unternehmen oft ein Argument gegen den Mac, Windows-Software nicht ausführen zu können. Im Oktober 2007 wurde Boot Camp ein fester Systembestandteil, Mac OS X Leopard lieferte die Funktion werkseitig mit.
Es gibt zwar keine offiziellen Daten, wie viele Nutzer zwei Betriebssysteme auf ihren Macs verwenden, man kann aber von vielen, vielen Millionen Geräten ausgehen. In den Diskussionen, ob Apple in absehbarer Zeit von Intel auf hauseigene ARM-Chips umsteigt, gilt Boot Camp als Argument gegen einen solchen Schritt: Die direkte Windows-Installation wäre dann nicht mehr wie aktuell möglich und es müsste wieder Emulation bzw. Hardware-Translation zum Einsatz kommen.