macOS Sierra im Detail: Neuerungen und Änderungen im Mac-Betriebssystem
Am 20. September steht die Veröffentlichung des neuesten Mac-Betriebssystems an. Mit der dreizehnten Iteration von OS X geht ein Wechsel bei der Bezeichnung einher: Fortan hört das System auf den Namen macOS. Bei macOS 10.12 Sierra hat sich Apple vor allem auf zwei Baustellen konzentriert: Zusammenarbeit und Konvergenz mit dem mobilen Betriebssystem iOS und Management von begrenztem Speicherplatz. Doch auch fürs Auge gibt es Neuigkeiten, speziell bei der neuen Fotos-App. Zum meistbeworbenen Feature hat Apple etwas anderes gemacht: den Start von Siri für den Mac.
SiriMit macOS Sierra bringt Apple den Sprachassistenten Siri auf den Mac, gut fünf Jahre nach dem Start auf iOS. Siri soll auf dem Desktop den Part einer Unterstützung bei Multitasking einnehmen, zum Beispiel wenn man schnell eine Nachricht oder Notiz schreiben will oder eine kleine Information braucht, ohne dafür den eigentlich Workflow unterbrechen zu wollen. Deswegen gibt es - ebenso wie auf iOS - eine spezielle Tastenkombination, die Siri auf den Plan ruft. Voreingestellt ist das lange Drücken von Befehl- und Leertaste (langes Drücken ist wichtig, denn das kurze Drücken aktiviert Spotlight), aber in den neuen Siri-Einstellungen kann diese Kombination auch frei definiert werden. Neben dem Shortcut präsentiert sich Siri wahlweise auch als eigenständige App im Dock oder als Menüpunkt in der oberen rechten Bildschirmecke.
Auf dem Mac nimmt Siri zum Glück nicht wie unter iOS das gesamte Display ein, sondern beschränkt sich auf ein
Overlay rechts oben, das mit dem Wachrufen von Siri erscheint und erst durch aktives Wegklicken wieder verschwindet. Hier präsentiert Siri alle Antworten und Suchergebnisse. Apple wirbt damit, dass Siri kontextabhängige Anfragen versteht, was sich bei unseren Tests aber nur bedingt als zutreffend herausstellte. Was allerdings tatsächlich gut funktioniert, ist das Verstehen von unterschiedlichen Ausdrucksweisen für die gleiche Frage. So führen holprige und leicht hilflose Anfragen wie »Wie viel Menschen hat Spanien?« glücklicherweise zum gleichen Ergebnis wie »Wie groß ist Spaniens Bevölkerung?«
Neben solchen Sachinformationen, deren Antworten Siri aus dem Internet zusammenklaubt und die auch Sportergebnisse oder Aktienkurse umfassen, kann der Sprachassistent auch Programme öffnen, Einstellungen vornehmen, Apps verwenden (zB Notizen, Erinnerungen, Nachrichten, Kontakte, Kalender) und auch das System durchsuchen. Wer sich einen ersten
Überblick über den Funktionsumfang machen möchte, kann Siri einfach »Was kannst du?« fragen und erhält eine Reihe von möglichen Anfragen aus unterschiedlichen Kategorien. Gleiches erfolgt auch beim Klick auf das kleine Fragezeichen unten links im Siri-Fenster. Praktisch ist etwa die Möglichkeit, im Web nach Fotos zu suchen, die dann per Drag & Drop einfach aus der Ergebnisliste auf den Rechner zu ziehen, ohne dafür Safari oder einen anderen Webbrowser öffnen zu müssen. Es gibt auch andere Möglichkeiten, direkt über Mausklicks mit Siri zu interagieren, etwa wenn ein Befehl nicht verstanden wurde und mehrere mögliche Interpretationen zur Auswahl stehen.
In den
Siri-Einstellungen, die als neuer Reiter in der Einstellungen-App erscheinen, lässt sich Siris Sprache und Stimme (männlich oder weiblich) definieren. Auch kann man hier entscheiden, ob man die Stimme überhaupt hören will oder die schriftlichen Antworten ausreichen. Wahlweise empfängt Siri die Sprachbefehle über das interne Mikrofon oder beliebige andere Audio-Eingabequellen. Schließlich kann der Nutzer hier, wie oben erwähnt, das Siri-Tastaturkürzel definieren und den Zugriff auf den Sprachassistenten in der Menüzeile anzeigen lassen. Natürlich lässt sich Siri für Sprachassistenz-Muffel mithilfe eines einfachen Abhakens generell deaktivieren.