macOS Sierra im Detail: Neuerungen und Änderungen im Mac-Betriebssystem
Bild-in-BildDiese Funktion ist iPad-Freunden bereits seit iOS 9 bekannt: Bestimmte Web-Videos lassen sich als eigenständiges Fenster in eine Bildschirmecke verschieben, wo sie stets im Vordergrund bleiben. Somit kann man Filme am Bildschirmrand stets vollständig verfolgen, während der Hauptteil des Displays für normale Arbeiten verfügbar bleibt. Dafür gibt es in Videos, etwa bei Vimeo, bei Apples Produktvideos und sicherlich zeitnah auch bei YouTube und Co., einen neuen Knopf mit einer schemenhaften Darstellung der Funktion. Einmal gedrückt, rückt das Video in eine Ecke und an der eigentlichen Stelle des Content steht nur noch »Dieses Video wird als Bild-in-Bild angezeigt.« Das Video-Overlay lässt sich wie schon beim iPad nicht frei bewegen, sondern dockt immer an einer der vier Ecken an - dabei sinnigerweise stets das macOS-Dock frei lassend. Man kann es auch aus dem Bildschirm herausbewegen, wodurch nur noch ein Hinweis am Rand übrig bleibt, der sich per Klick wieder zum Video aufklappt.
Neben der bisher spärlichen Auswahl an unterstützenden Videoplattformen gibt es aktuell noch weitere kleine Nachteile. So ist es nicht möglich, mehrere Videos parallel als Bild-in-Bild abspielen zu lassen. Außerdem, und das ist wirklich kaum verständlich, verbleibt die Videosteuerung mit dem Fortschrittsbalken auf der Webseite und wird nicht im Overlay angezeigt. Möchte man also an eine bestimmte Stelle des Videos springen, ist eine Rückkehr zu Safari unablässig. Im Overlay selbst gibt es nur die Option Pause/Start und Schließen, sobald man mit der Maus über den Bereich fährt.
Systemweite TabsEine praktische Hilfe beim Umgang mit vielen Programmfenstern stellen Tabs dar. Bei Web-Browsern wie Safari gibt es sie schon lange, vor drei Jahren kamen sie mit OS X Mavericks auch in den Mac-Finder. macOS Sierra bringt sie in nahezu alle Programme, die mit mehreren Dateien hantieren - inklusive Drittanbieter-Apps. So ist es etwa auch in den Apple-Karten möglich, verschiedene Ziele gleichzeitig zu betrachten und schnell und unkompliziert zwischen ihnen hin und her zu wechseln. Gleiches ist auch in TextEdit, Mail und den iWork-Programmen möglich. Apple zufolge müssen Drittanbieter ihre Software nicht aktualisieren, unter macOS Sierra unterstützen sie sofort die Tab-Funktion - sofern sie bestimmte standardmäßige Apple-Technologien verwenden.
Kleinere NeuerungenZu den weniger spektakulären Updates, die nichtsdestotrotz praktischen Nutzen mit sich bringen, gehört etwa die Neugestaltung der Ton-Einstellungen in der Menüleiste. Diese umfassen nun einen neudesignten, waagerechten Lautstärkeregler, sowie standardmäßig eine Liste der möglichen Ausgabegeräte. Ein Wechsel zwischen internen Lautsprechern und extern angeschlossenen Schallemittenten ist somit nur noch einen Klick weit entfernt. Natürlich muss der Nutzer in den Einstellungen unter »Ton« definiert haben, dass der entsprechende Menüpunkt überhaupt anzeigt wird.
Für Diskussionen sorgte eine Neuerung bei dem Sicherheits-Feature Gatekeeper. Dieses warnt den Benutzer, wenn er Software verwendet, die nicht von Apple verifiziert wurde. Bislang gab es drei mögliche Einstellungen für das System: Erlaube nur Programme aus dem Mac App Store, erlaube zusätzlich Software von verifizierten Entwicklern oder erlaube alles. Letzterer Punkt fällt mit macOS Sierra weg. Wer nun aber fürchtet, bestimmte Software nicht mehr starten zu können, der sei beruhigt: Mit einem Rechtsklick lässt sich weiterhin jede beliebige App öffnen. Der Wegfall der
generellen Erlaubnis über die Gatekeeper-Einstellungen bewahren den Nutzer lediglich davor, aus Versehen eine dubiose App zu öffnen - vorsätzlich darf man das aber natürlich weiterhin tun. Genaueres dazu haben wir in diesem Artikel zusammengefasst: