macOS Sonoma: Schwächen von Time Machine – und wie man sie überwindet
Time Machine ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil von macOS. Apples Backup-Programm zeichnet sich unter anderem durch eine einfache Bedienung aus, sichert Apps und Dateien automatisch in regelmäßigen Abständen und geht dabei mit dem Platz auf Sicherungs-SSD oder -Festplatte so sparsam wie möglich um. Das Wiederherstellen von Daten lässt sich ebenfalls komfortabel und schnell erledigen. Zudem erleichtern Time-Machine-Backups den Wechsel von einem älteren Mac zu einem neuen erheblich und leisten wertvolle Dienste, wenn man einen Rechner aus Cupertino neu aufsetzen will oder muss. Time Machine ist aber nicht gänzlich frei von Unzulänglichkeiten, das gilt besonders beim Einsatz unter macOS Sonoma und der Verwendung des Apple File System (APFS).
Time Machine hat Probleme mit vielen kleinen DateienHoward Oakley hatte bereits vor einigen Wochen auf seinem
Blog die Stärken und Schwächen von Time Machine beleuchtet. In seinem jüngsten
Beitrag gibt er nun Tipps und nennt Workarounds, mit denen sich einige der weniger positiven Eigenschaften überwinden lassen. Dazu zählt unter anderem der Umgang mit vielen kleinen Dateien, den Apples Backup-App nicht allzu gut beherrscht. Besonders bemerkbar macht sich das beispielsweise im Falle von Xcode und anderen umfangreichen Anwendungen. Diese sollte man daher von Backups ausnehmen. Das gilt vor allem dann, wenn die Sicherungen auf ein Netzlaufwerk erfolgen, da der Protokoll-Overhead von SMB/CIFS den Prozess zusätzlich erheblich verlangsamen kann.
Nur lokal gespeicherte Apps und Daten werden gesichertTime Machine sichert grundsätzlich nur lokal gespeicherte Dateien. Inhalte, welche sich auf dem iCloud Drive befinden, werden bei Backups nicht berücksichtigt. Besonderer Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Option „Mac-Speicher optimieren“ in den iCloud-Einstellungen zu. Ist diese aktiviert, lagert macOS bei Bedarf Apps und Dateien in die Cloud aus und löscht die lokalen Kopien. Wer sichergehen will, dass alle gewünschten Daten im Time-Machine-Backup landen, sollte das Feature daher vor der Durchführung einer Sicherung abschalten oder zumindest die Dateien manuell herunterladen. Hat man „Mac-Speicher optimieren“ ausgeschaltet, ist das nicht erforderlich, denn alle in iCloud Drive vorhandenen Files sind auch auf dem Mac vorhanden.
Große temporäre Dateien auf separatem Volume ablegenObwohl Time Machine über diverse Techniken verfügt, welche die Sicherungen möglichst klein halten sollen, werden lokale Snapshots und Backups gelegentlich sehr groß. Ursache dafür sind laut Howard Oakley in aller Regel temporäre Dateien wie virtuelle Maschinen oder Downloads. Diese lassen sich zwar von Backups ausschließen, landen aber unter Umständen dennoch in Snapshots und belegen erheblichen Platz auf SSD oder Festplatte. Derart große und nur relativ kurze Zeit benötigte Dateien sollte man daher auf einem separaten Volume speichern, dessen Sicherung man Time Machine verbietet.
Integritäts-Check nur mit zusätzlichen AppsVollständigkeit und Integrität von Time-Machine-Backups lassen sich nicht mit Bordmitteln überprüfen. Die von Oakley entwickelten kostenlosen Apps namens
Dintch und
Fintch ermöglichen einen Vergleich von Hashwerten gesicherter Dateien mit den Originalen. Nachvollziehen kann man die Aktionen von Time Machine im Unified Log von macOS, für dessen Inspektion stellt Oakley das Gratis-Tool
Mints zur Verfügung.