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macOS Sonoma: Speicherleck im Finder kann Macs ausbremsen

Speicherlecks können außerordentlich lästig sein. Ein derartiger Bug führt nämlich zu übermäßiger Inanspruchnahme des Arbeitsspeichers. Das beeinträchtigt unter Umständen die Leistung des Systems und führt im Extremfall bis zur Unbenutzbarkeit. Dann hilft nur noch ein Neustart des Computers. Diese Erfahrung machten im vergangenen Jahr etliche Mac-Nutzer, denn macOS Monterey wies über Monate ein Memory Leak auf, und zwar in der Suchfunktion des Finders (siehe ). Abhilfe schuf Apple erst im Oktober 2022 mit macOS Ventura, das nicht mehr benötigtes RAM wie vorgesehen freigab (siehe ).


Speicherleck in der Galerie-Ansicht des Finders
Mit macOS Sonoma scheint sich die Geschichte zu wiederholen, wenn auch nicht auf eine ganz so schwerwiegende Art und Weise. Im Finder der aktuellen Version des Mac-Betriebssystems schlummert nämlich ebenfalls ein Speicherleck, allerdings nicht im Zusammenhang mit der Suchfunktion. Das Memory Leak schlägt einer Analyse von Howard Oakley zufolge vielmehr bei der Auswahl von Dateien zu, und zwar in der Galerie-Ansicht eines Fensters. Markiert man darin nacheinander mehrere Dateien, gleichgültig welchen Typs, steigt der RAM-Bedarf kontinuierlich an. Das erfolgt nur in relativ kleinen Schritten von 30 bis 80 Megabyte, summiert sich aber im Lauf der Zeit zu einer ansehnlichen Größe. Oakley beobachtete bei seinen Tests, dass der vom Finder reservierte Arbeitsspeicher nach wenigen Minuten über 800 Megabyte betrug. Eine Obergrenze gibt es offenbar nicht, es können also durchaus mehrere Gigabyte RAM belegt werden.


Erzwungener Neustart des Finders schafft zeitweilig Abhilfe
Das Problem: Der Finder gibt den in der Galerie-Ansicht reservierten Arbeitsspeicher nicht wieder frei, wenn man zurück in die Listendarstellung wechselt. Gleiches gilt beim Schließen des Fensters, auch dann bleibt die Größe des belegten RAM unverändert, im Extremfall über mehrere Tage, ohne dass man die Galerie erneut nutzt. Oakley konnte dieses Verhalten sowohl auf Intel-Macs als auch Rechnern mit Apple Silicon reproduzieren. Das Speicherleck tritt ihm zufolge in allen Versionen von macOS Sonoma auf, also auch in der jüngst veröffentlichten Ausgabe 14.1.1. Einen Workaround gibt es derzeit nicht. Wenn der Mac deutlich langsamer wird, hilft nur ein erzwungener Neustart des Finders durch den Aufruf der Funktion „Programme sofort beenden“ mithilfe der Tastenkombination Option-Command-Escape ( - - ). Apple ist bereits über den Bug informiert.

Kommentare

marm20.11.23 16:36
Dieser Memory Leak im Finder ist allerdings mit Sonoma deutlich harmloser als mit Monterey.
In Ventura hatte ich einen Memory Leak im Stage Manager, so dass der WindowServer teils 5 GB verbrauchte (jetzt max. 1,5 GB). Am Anfang von Sonoma 14.0 war es dann die Mitteilungszentrale, die sich 0,8 GB genehmigte. Offenbar ist so ein Speicherleck ein Problem, das immer mal wieder neu auftreten kann.
In der Praxis habe ich davon nichts gemerkt; es fällt nur in der Aktivitätsanzeige auf.
+1
t.stark20.11.23 17:58
marm
teils 5 GB verbrauchte (jetzt max. 1,5 GB).
Speicherverbrauch ist nicht das gleiche wie ein Speicherleck. Entwickler können mehr Daten zwischenspeichern. Dadurch erhöht sich der Speicherbedarf, die Performance kann sich dadurch erhöhen. Ein Speicherleck zeichnet sich dadurch aus, dass nicht benötigter Speicher nicht freigegeben wird. Das kann man als Anwender nur bedingt beurteilen. Selbst wenn eine App soviel Speicher so viel Speicher benötigt, dass das System keinen neuen Speicher mehr reservieren kann, ist kein eindeutiges Anzeichen für ein Speicherleck (für schlechte Programmierung allerdings schon).
+1
marm20.11.23 18:04
t.stark
marm
teils 5 GB verbrauchte (jetzt max. 1,5 GB).
Ein Speicherleck zeichnet sich dadurch aus, dass nicht benötigter Speicher nicht freigegeben wird. Das kann man als Anwender nur bedingt beurteilen.
a) Der Speicher wurde nicht wieder freigegeben - außer ich habe Stage Manager beendet. b) Der Speicherbedarf für Window Server ist mit Stage Manager heute max. 1,5 GB statt 5 GB.
Vielleicht war es auch kein Memory Leak, sondern Apple hatte dies mit Electron umgesetzt. Aber als Anwender obliegt mir keine Beurteilung.
-1
andylopr20.11.23 18:47
Langsam kommt man auf den Gedanken das Sonoma der größte Dreck seit Jahren ist. Man hört nur Hiobsbotschaften. Vielleicht sollte man von der jährlichen Erneuerung des Systems auf ein anderes Intervall gehen. Quantität schein nicht mit der Qualität gleich zu ziehen
-6
thomas b.
thomas b.20.11.23 20:05
Hat möglicherweise nicht direkt etwas damit zu tun, aber ich hatte in der letzten Zeit schon mehrfach das Problem, dass, wenn ich z.B. in Pages oder in Kommentarfeldern was schreibe, die Zeichen bei tippen langsam hinterherlaufen.

Das kannte ich nur von Mac OS 9 oder früher, wenn man den virtuellen Speicher aktiviert hatte. Aber einen Grund dafür muss es ja geben. (MacBook Air M1, 14.1.1)
-3
Deppomat20.11.23 20:43
andylopr
Vielleicht sollte man von der jährlichen Erneuerung des Systems auf ein anderes Intervall gehen.
Das doofe ist, wenn man jetzt einen Laptop kaufen wollte, muß man ja Sonoma verwenden. Und alleine bis meine Software offiziell kompatibel ist, werden wohl noch Monate ins Land gehen. So lang hat ein Gerätekauf überhaupt keinen Sinn. Und dann ist schon wieder kurz vor dem nächsten… Apple tut sich da echt keinen Gefallen. Oder vielmehr uns, denn 99% der Mac-Käufer haben derlei Probleme vermutlich nie, weil sie nur Mail und Internet benutzen. Bildbearbeitung scheint auch immer recht schnell am Start zu sein… bei uns im Musiksoftwarebereich hängt es leider jedes Mal.
+1
marode20.11.23 21:16
der Neustart des Finders läßt sich auch mit weniger Fingerverrenkungen erzielen. Bei gedrückter Alt-Taste mit Rechtsklick auf das Findersymbol im Dock klicken und ganz unten "neu starten" wählen... 🤓
+2
t.stark20.11.23 21:46
Apple müsste einfach 3 Jahre oder länger "Long Term Support"-Versionen machen. Für Entwickler bedeutet das, dass es in dieser Zeit keine Änderungen an den Schnittstellen gibt. Auf dieser Basis bauen dann die Entwickler auf der ganzen Welt ihrer Anwendungen und natürlich auch Apple selbst, inklusive Sachen an macOS, die für Nutzer nützlich sind - aber eben ohne die tieferen Schichten des Betriebssystems zu ändern. Für Sachen wie Video-Bildschirmschoner braucht man jetzt nicht zwingend ein neues Video-Framework. Apple liefert ja schon seit einiger Zeit neue Sachen aus, wenn sie fertig sind. Das können sie dann weiterhin genauso machen.
+1
Nebula
Nebula20.11.23 22:09
Sollten mit Swift solche Speicherlecks nicht Geschichte sein? Oder verwechsle ich da was?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
Deppomat20.11.23 23:30
t.stark
Apple müsste einfach 3 Jahre oder länger "Long Term Support"-Versionen machen. Für Entwickler bedeutet das, dass es in dieser Zeit keine Änderungen an den Schnittstellen gibt.
Ja. Ich versteh nichts davon, aber frage mich schon, wie es sein kann, daß jede jährliche Version erstmal alle Audiosoftware zerlegt. Und dann brauchen die bis zu nem halben Jahr, bis es wieder geflickt ist - für ein Jahr. Was zur Hölle macht Apple da?
+2
Wauzeschnuff21.11.23 02:12
Nebula
Sollten mit Swift solche Speicherlecks nicht Geschichte sein? Oder verwechsle ich da was?
Jein. Mit Swift ist es tatsächlich deutlich schwerer Memory-Leaks zu kreieren (aber nicht unmöglich). Aber in OSX hängt halt (im Hintergrund, z.B. Swift Foundation Types) noch eine Menge Objective-C und C Code herum, in dem mit großer Sicherheit - unter den passenden Bedingungen - noch eine Menge Fehler (unter anderem Memory-Leaks) stecken.

Ganz klassisch findet man Memory Leaks z.B. oft in Fehlerbehandlungen, also im „Schlechtfall“. Sowas ist nur schwer zu sehen und zu testen.
+2
Weia
Weia21.11.23 05:05
Nebula
Sollten mit Swift solche Speicherlecks nicht Geschichte sein? Oder verwechsle ich da was?
Mit Swift ist guter Sourcecode Geschichte.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
-5
Nebula
Nebula21.11.23 08:13
Rational begründbar oder wie bei Python eher Geschmacksache?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
wicki
wicki21.11.23 10:17
Wauzeschnuff
Nebula
Sollten mit Swift solche Speicherlecks nicht Geschichte sein? Oder verwechsle ich da was?
Jein. Mit Swift ist es tatsächlich deutlich schwerer Memory-Leaks zu kreieren (aber nicht unmöglich). Aber in OSX hängt halt (im Hintergrund, z.B. Swift Foundation Types) noch eine Menge Objective-C und C Code herum, in dem mit großer Sicherheit - unter den passenden Bedingungen - noch eine Menge Fehler (unter anderem Memory-Leaks) stecken.
Also dass alter Objective-C oder gar C-Code für Fehler verantwortlich sein soll, die in neueren macOS-Versionen neu auftauchen, halte ich für extrem unwahrscheinlich.

Ich habe eher den Verdacht, dass Apple mit Swift und SwiftUI Probleme hat. Sie können sich nicht entscheiden, ob das eine stark getypte Sprache sein soll oder eher schwach, wie Objective-C. Viele Objective-C-Features, wie KVO/KVC gibt's halt in Swift nur mit riesigen Verrenkungen.

Wenn man bedenkt, mit wie wenigen Leuten bei Next/Apple macOS eigentlich entstanden ist, dann habe ich den Verdacht, das heute bei Apple zu viele oder die falschen Entwickler sitzen.
Better necessarily means different.
+3
MacTaipan22.11.23 10:57
Zum Glück hat man ja mit 8GB RAM bei den Profi-Geräten genug Luft…
0

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