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macOS: Systemupdates im Wandel der Zeiten - von der Diskette zur Glasfaser

Apple stellt Mac-Nutzern mit schöner Regelmäßigkeit kostenlose Updates für macOS zur Verfügung. Diese verbreiten sich heutzutage wesentlich schneller und auch komfortabler als in früheren Zeiten. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Datenträger haben schon lange ausgedient. Macs verfügen seit vielen Jahren nicht einmal mehr über interne optische Laufwerke – geschweige denn Lesegeräte für Disketten, die bis in die späten 1990er zur Standardausstattung gehörten. Aktualisierungen kommen daher über eine Internetverbindung auf den Mac, im Idealfall per Glasfaser. Auf Wunsch erfolgen die Updates sogar automatisch.


Classic Mac OS: Features lassen sich einzeln auswählen
In den vergangenen 25 Jahren hat Apple die Versorgung mit Updates und die entsprechende Interaktion mit Mac-Nutzern einige Male verändert. Howard Oakley blickt jetzt in einem Beitrag auf seinem Blog „The Eclectic Light Company“ auf die Entwicklung zurück. Die Zeitreise beginnt mit Classic Mac OS, das Aktualisierungen per Diskette oder CD erhielt. Damals durfte man noch auswählen, welche Features des Betriebssystems auf den neuen Stand gebracht werden sollten. Die einzelnen Komponenten waren dabei in Kategorien gruppiert, wie diese Screenshots zeigen:


Die Disketten beziehungsweise CD-ROMs konnte man bei Apple bestellen oder über den autorisierten Fachhandel beziehen. Üblicherweise handelte es sich dabei stets um das komplette System mit sämtlichen Anwendungen, Sicherheitsaktualisierungen gab es damals nicht. Anders als heute waren Upgrades auf neue Major-Versionen übrigens nicht kostenlos, sondern schlugen mit einem moderaten Kaufpreis zu Buche. Das änderte sich erst mit dem Erscheinen von Mac OS X 10.9 Mavericks im Jahr 2013, seither stellt Apple alle Updates gratis zur Verfügung.


Beim Update wurden Mac-Nutzer zu Discjockeys.
Foto: MacTechNews

Mac OS X: Updates wandern in den App Store
Mac OS X, das 2001 erschien, hatte ein neues Dienstprogramm für Installation und Updates an Bord, das allerdings nur eine evolutionäre Weiterentwicklung darstellte. Die „Revolution“ folgte erst zehn Jahre später: Apple verlagerte die Aktualisierungsfunktion in den Mac App Store, der im Januar 2011 an den Start ging. 2014 erfolgte dann eine weitere Änderung, mit OS X 10.10 Yosemite hielten die Einstellungen für automatische Updates Einzug, wie sie in ähnlicher Form bis heute im Mac-Betriebssystem zu finden sind.


Quelle: Howard Oakley

Das Inhaltscaching, mit dem sich Systemupdates für weitere Macs im lokalen Netzwerk bereitstellen lassen, blieb allerdings vorerst OS X Server vorbehalten. Das änderte sich in macOS 10.13 High Sierra, seitdem ist das Feature, welches mehrfache Downloads überflüssig machen soll, in den Systemeinstellungen der Standardversionen des Betriebssystems unter „Teilen“ zu finden.

macOS 10.14 Mojave: Eigenes Preference Pane – aber nicht lange
2018 erfolgte eine weitere einschneidende Änderung: Der App Store war nicht länger für Systemupdates zuständig, diese erhielten vielmehr ein eigenes Preference Pane in den Systemeinstellungen. Dabei sollte es allerdings nicht lange bleiben: Im Zuge der kompletten Neugestaltung der Systemeinstellungen in macOS 13 Ventura, welche vom Design her an iOS/iPadOS erinnert, wanderte die Aktualisierungsverwaltung – wie bei iPhone und iPad – in die Sektion „Allgemein“. Bereits zwei Jahre zuvor hatte Apple mit macOS 11 Big Sur die Möglichkeit abgeschafft, Updates manuell herunterzuladen und dann mithilfe eines USB-Sticks oder einer DVD zu installieren. Das missfiel zwar einigen Mac-Nutzern; deren Bitten, diese Methode wieder zur Verfügung zu stellen, wurden von Apple allerdings nicht erhört.

Kommentare

dam_j
dam_j29.08.23 13:15
Ich erinnere mich noch wie überall SnowLeopard ausverkauft war und wir von Geschäft zu Geschäft gewandert sind. Schöne, einfachere Zeiten waren das...
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+3
nane
nane29.08.23 13:50
SnowLeopard
Bestes OS ever!
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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TheRocka29.08.23 13:50
dam_j
Ich erinnere mich noch wie überall SnowLeopard ausverkauft war und wir von Geschäft zu Geschäft gewandert sind. Schöne, einfachere Zeiten waren das...
Hehe, ich bin auch dafür extra in die Stadt gefahren. mStore hieß der Laden in Wuppertal, meine ich. Wie teuer war das doch 9,95 ? Oder 19,95?
0
Mister7929.08.23 14:09
dam_j
Ich erinnere mich noch wie überall SnowLeopard ausverkauft war und wir von Geschäft zu Geschäft gewandert sind. Schöne, einfachere Zeiten waren das...
Kann ich jetzt nicht mitreden was Snow Leopard betrifft aber ja, die Zeit war einfacher. Auch in der Windows Welt, in der ich zu dieser Zeit zuhause gewesen bin
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Nebula
Nebula29.08.23 14:26
Artikel
2018 erfolgte eine weitere einschneidende Änderung: Der App Store war nicht länger für Systemupdates zuständig, diese erhielten vielmehr ein eigenes Preference Pane in den Systemeinstellungen. Dabei sollte es allerdings nicht lange bleiben: Im Zuge der kompletten Neugestaltung der Systemeinstellungen in macOS 13 Ventura, welche vom Design her an iOS/iPadOS erinnert, wanderte die Aktualisierungsverwaltung – wie bei iPhone und iPad – in die Sektion „Allgemein“.

Auch wenn die Updates nun in einer Untergruppe zu finden sind, ist dafür immer noch ein eigenes Pane zuständig, und zwar: /System/Library/ExtensionKit/Extensions/SUOSUPreferencePaneExtension.appex

Der Finder zeigt es als "Softwareupdate.appex" an.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
TheGeneralist
TheGeneralist29.08.23 17:59
dam_j
Ich erinnere mich noch wie überall SnowLeopard ausverkauft war und wir von Geschäft zu Geschäft gewandert sind. Schöne, einfachere Zeiten waren das...
Wh...at?
Von Geschäft zu Geschäft rennen, um irgendwo gegen Entgelt ein OS-Update auf einem Datenträger zu erwerben, war für dich "schön" und "einfacher"?
Echt jetzt?

Entweder hab ich die Ironie nicht mitbekommen, oder meine Definition dieser Begriffe weicht dann doch elementar ab...hab auch in den 90ern als PC-Schrauber Win95 von Disketten installiert (die PC Fraktion kennt es: mindestens eine der unzähligen Disketten hat immer Lesefehler produziert), würde aber sagen das war ungefähr so schön und einfach wie sich mit ordentlich Wumms einen Hammer auf den Daumennagel zu zimmern...
Nee, echt jetzt, die Betriebssysteme und Update-Prozesse der heutigen Zeit finde ich um einiges schöner und einfacher als alles, was vor mehr als einer Dekade dran war.

Hoffe ich störe jetzt bei niemandem den Nostalgiemodus, aber zu solchen vollkommen überflüssigen, nervigen Dingen wie fehleranfälligen Datenträgern, begrenzten Softwarekopien beim Händler oder kostenpflichtigen Betriebssystem-Upgrades könnte ich mich genauso wenig zurücksehnen wie zu der doch arg limitierten Hard- und Software der damaligen Zeit...
+2
MOTIVHIMMEL
MOTIVHIMMEL29.08.23 22:42
Mein Einstieg war zu Mac OS 8.5 Zeiten, kurze Zeit später folgte dann Mac OS 9. In dieser Zeit experimentierte ich sehr viel mit ResEdit um Dinge am System zu modifizieren oder auch um Programme zu manipulieren. ResExcellence war zum "verwandeln" des Macs damals eine tolle Quelle. Und ich entdeckte für mich das Programmieren von Websites, damals noch mit Apps wie GoLive oder phasenweise mal Dreamweaver und letztlich fuchste ich mich in HTML ein, was auch eine gute Entscheidung war.
Und dann kam Steve mit einem völlig neuen System daher und die Zeit von Mac OS X wurde eingeleitet. Da war ich auf der einen Seite unglaublich fasziniert, auf der anderen Seite aber auch ein wenig skeptisch. Vor allem als ich endlich ein wenig Geld zusammen hatte für die Beta (ja, die hat man damals gekauft) und eher entsetzt war, was Apple da so geboten hat. So viele Dinge die man von Mac OS kannte, die aber auf einmal fehlten, alles komplett anders. Mac OS 10.1 habe ich dann ausgelassen, da es mir zu unreif wirkte. Erst mit Mac OS 10.2 wagte ich den Wechsel und es war auch ganz gut, das man damals auch noch das klassische Mac OS emulieren, also parallel laufen lassen konnte, denn alle vorhandenen Programme die man so hatte, liefen unter OS X ja nicht mehr und mussten ggf. neu beschafft werden.
10.3 kam dann wieder mit einer neuen Optik daher... Brush Design, weg vom Schneeweiß und doch etwas viel bunter Optik (Aqua).
10.5 und 10.6. habe ich dann auch noch in recht guter Erinnerung, zumal mir der Systemname "Snow Leopard" wirklich gut gefiel (und er war ja auch noch auf der Verpackung abgebildet).
10.7. alias Lion habe ich dann übersprungen, da es auch viele negative Meinungen zu dem System gab und ich glaube es lief auch dann gar nicht mehr auf meinem Rechner. Mountain Lion schnitt da schon wieder besser ab, hatte ich aber auch eher erst am Ende seiner Lebensphase.
Das dann mit 10.9. die Raubkatzen gegen Gebietsnamen ausgetauscht wurden, tut mir bis heute weh. Auch sehr schade finde ich bis heute, das Apple die durchaus coolen Mac OS Intros gestrichen hat, die man immer zu sehen bekam, wenn das frisch installierte System zum ersten mal gestartet wurde.
Achja, was die "moderaten Upgradepreise" anbelangt, habe ich das aber eher in anderer Erinnerung. Ich habe da eher Preise über 100 DM in Erinnerung. Das erste finale OS X hat zur Einführung $129 gekostet. Das war schon ein gewisses Sümmchen. Allerdings waren die Neuerungen damals auch wesentlich umfangreicher und es gab "nur" alle zwei Jahre ein großes Update.
+1
Fontelster30.08.23 09:43
Die Updates konnte man bei Apple beziehen, oder im Fachhandel kaufen? Soweit ich mich erinnern kann, hab ich die immer auf einer der CDs der üblichen Mac-Hefte wie MacUP, Mawelt und ab Mitte der 90er MacMagazin bekommen. Find ich bis heute schade, dass es keins dieser Hefte mehr gibt. Andererseits wäre der Name heute sowieso irreführend, weil bei Apple der Mac nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Ich glaube, für SnowLeopard hab ich damals ca 25€ bezahlt. MacTracker sagt 29€

Dass die Katzennamen weg sind find ich auch schade. Damals wusste ich noch ca. welches Tier welchem System entspricht und die Reihenfolge war auch klar: je größer die Katze, desto neuer das System.
Die Orte in Kalifornien find ich als Idee zwar durchaus nett, aber für mich sind das einfach nur Worte ohne jeden Bezug. Mit Mojave (Wüste) und El Capitan (Berg) konnte ich noch was anfangen, aber danach … Catalina, Big Sur, Monterey, Ventura und Sonoma? Keine Ahnung, was das jeweils ist. Oft muss ich nachsehen, welcher Version welches Wort entspricht.
Wirklich große und wichtige neue Funktionen hab ich bei den letzten Updates sowieso vermisst. Sowas praktisches bzw. wichtiges wie das Dashboard (10.4), TimeMachine und QuickLook (10.5), irgendwelche echten »Must haves«, fehlen mir zuletzt komplett.
Während ich mich früher auf Updates gefreut hab und neugierig auf die neuen Funktionen war, sind die Updates inzwischen eher eine lästige Pflicht aus Sicherheitsgründen geworden. Wobei ich inzwischen nur noch jedes zweite Major-Release überhaupt installiere. Aktuell läuft hier Monterey und Ventura hab ich mir gespart.

Wobei man sich sowieso fragen kann, was wohl hinter dieser Entscheidung von Apple steckt: den Entwicklungsaufwand durch die jährlichen Updates einerseits zu erhöhen und die Einnahmen durch die nun kostenlosen Updates zu verringern. Ob das wohl mit vermutlich gestiegenen Hardware-Einnahmen durch nun schneller nicht mehr unterstützte Macs zusammenhängen könnte? Die Software-Qualität scheint sich seither nicht grade verbessert zu haben …
-3
franzal
franzal05.09.23 10:44
Mein erstes gekauftes Update war 7.5.1 - System 7.5 war damals auf meinem Performa 630 installiert, und beim Apple-Händler gabs dann die Update-Disketten (4 Stück?!?) für nen Zwanziger...

Damals®, in Zeiten vor Internet... und ja, die Mac-Magazine mit CD (MacMagazin, MacEasy) habe ich geliebt! Waren sie doch für mich anfangs der einzige Weg, an Shareware, Updates...) zu kommen.

Die Magazine (nicht so bierernst) vermisse ich, den Rest... nicht
0
Nebula
Nebula05.09.23 12:22
Es gibt doch noch Magazine. Ich kenne zumindest MacLife und Mac & i. Auch in der c't gibt's immer wieder Inhalt zu Apple-Produkten.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1

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