macOS Ventura: Darum werden manche Apps plötzlich blockiert
Apple hat in den vergangenen Jahren den in macOS integrierten Malware-Schutz kontinuierlich ausgeweitet. Neben dem Gatekeeper, welcher vor Apps aus unbekannten Quellen warnt und diese unter Umständen blockiert, verfügt das Mac-Betriebssystem mittlerweile mit XProtect und XProtect Remediator auch über einen eingebauten Virenschutz (siehe
). In macOS Ventura, das in wenigen Wochen erscheint, geht das kalifornische Unternehmen diesen Weg konsequent weiter und verschärft die Funktionsweise von Gatekeeper. Das hat möglicherweise Folgen für Anwendungen, die nicht aus dem App Store stammen.
Apps müssen signiert und notarisiert seinDer in macOS enthaltene Torwächter prüft bislang beim ersten Aufruf einer aus dem Internet heruntergeladenen App, ob diese korrekt signiert und von Apple notarisiert ist. Wird dabei ein gravierendes Problem festgestellt, blockiert der Gatekeeper die Anwendung. Das ist etwa dann der Fall, wenn die App nicht von einem verifizierten Entwickler stammt. Um ein solches Programm dennoch ausführen zu können, muss man dies in den Systemeinstellungen unter „Sicherheit & Datenschutz“ explizit erlauben. Anschließend erscheint beim nächsten Öffnen ein weiterer Warnhinweis; bestätigt man diesen, verhält sich die App anschließend wie eine notarisierte Anwendung und lässt sich künftig ohne Sicherheitswarnung ausführen.
Gatekeeper prüft Apps künftig bei jedem StartGrundsätzlich arbeitet der Gatekeeper in macOS Ventura so wie bereits in den bisherigen Ausgaben des Mac-Betriebssystems seit macOS Catalina. Allerdings prüft der Torwächter laut dem bekannten Entwickler
Howard Oakley in der neuen Version heruntergeladene Apps nicht mehr nur beim ersten Start, sondern bei jedem Aufruf. Apple erhöht dadurch die Sicherheit erheblich, denn jede zwischenzeitlich erfolgte Veränderung des Programms führt stets zu neuerlichen Warnmeldungen. Solche Modifikationen können durch Malware erfolgen, allerdings reicht unter Umständen bereits ein von der App selbst heruntergeladenes und installiertes Update, um die Blockade auszulösen. Gleiches gilt, wenn der Nutzer eine Anwendung verändert hat oder diese beschädigt wurde.
Blockade nach In-App-Update möglichBesonders anfällig für eine Sperre durch den Gatekeeper sind Programme, welche ein älteres Verfahren für In-App-Updates nutzen. In diesem Fall kann das zwischen bisheriger und aktualisierter Version zu einer Inkonsistenz bei Signatur oder Notarisierung führen, die Apples Malware-Schutz auf den Plan ruft. Abhilfe schafft dann in aller Regel das Entfernen der betroffenen App und die Neuinstallation der aktuellen Fassung. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich auch bei beschädigten oder vom Nutzer modifizierten Anwendungen. Keinesfalls sollte man Oakley zufolge versuchen, die von macOS gesetzten Quarantäne-Flags oder erweiterte Datei-Attribute mithilfe von Terminalbefehlen zu entfernen. Das als Workaround von manchen Webseiten empfohlene Deaktivieren von Gatekeeper kann sogar gefährlich werden, weil es die erste Verteidigungslinie des Systems aushebelt.
Apples Support-Dokument zu Gatekeeper