macOS Ventura: Einblicke in die Layout-Änderung der SSD-Struktur
Bei der Arbeit mit macOS hantiert man mit Ordnern und Dateien. Unter der Oberfläche des Finders verbirgt sich allerdings eine wesentlich komplexere Struktur, welche im Festplattendienstprogramm sichtbar wird. Apple hat in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahren immer wieder Veränderungen vorgenommen und unter anderem die Sicherheit der hauseigenen Rechner und des Betriebssystems erheblich verbessert. Auf den ersten Blick gab es im soeben veröffentlichten macOS Ventura in dieser Hinsicht keine Modifikationen, das Layout der Massenspeicher bleibt scheinbar gleich.
macOS Ventura mit Veränderungen beim Preboot-VolumeBei genauerem Hinsehen lassen sich in macOS Ventura allerdings Unterschiede zu den Vorgängern Monterey und Big Sur entdecken. Der bekannte Entwickler
Howard Oakley hat die Struktur der System-SSD und den Bootvorgang einer eingehenden Analyse unterzogen und festgestellt, dass Apple eine durchaus signifikante Änderung vorgenommen hat. Diese betrifft das Preboot-Volume, welches sich sowohl bei Intel-Macs als auch Computern mit Apple Silicon in einem APFS-Container befindet. In macOS Monterey weist dieses eine Größe von knapp einem Gigabyte auf und enthält unter anderem die Rechner-Firmware, eine Kernel-Sammlung sowie weitere für den Startvorgang erforderliche Daten.
Cryptexes: Erweiterungen für verschlüsseltes System-VolumemacOS Ventura weist dem Preboot-Volume nunmehr eine weitere wichtige Aufgabe zu. Apple legt dort nämlich „cryptographically-sealed extensions“ (Cryptexes) ab. Dabei handelt es sich um verschlüsselte und mit einem Zertifikat versehene Erweiterungen für das signierte und besonders geschützte System-Volume. Einer der Zwecke dieser Modifikation besteht darin, bestimmte Systemkomponenten wie etwa XProtect, das Malware Removal Tool (MRT) oder auch Safari unabhängig von größeren macOS-Updates aktualisieren und mit Sicherheitspatches versorgen zu können. Wie Apple entsprechende Hotfixes künftig einspielen will, ohne dass in jedem Fall ein Neustart des Macs erforderlich ist, haben wir bereits vor einiger Zeit in
dieser Meldung erläutert.
Preboot-Volume nimmt deutlich mehr Platz in AnspruchDas Preboot-Volume wächst durch diese Maßnahme in macOS Ventura erheblich. Es enthält nämlich in der neuen Betriebssystemversion neben den dort bislang schon abgelegten Daten zusätzlich auch Safari mitsamt aller Komponenten einschließlich Apples Browser-Engine namens WebKit. Hinzu kommen ein Dutzend Treiber-Pakete, gemeinsam genutzte Caches sowie die Grafik-Frameworks OpenCL und OpenGL. Abgesehen von einem nach dem Update auf macOS Ventura möglicherweise veränderten freien Speicherplatz auf der SSD bemerken Nutzer von dieser Modifikation allerdings nichts. Im Finder und in den Apps sind nach wie vor alle Ordner, Dateien und Programme an den gewohnten Plätzen zu finden.