macOS Ventura: PostScript-Support in Vorschau-App ist Geschichte
Apple steht – nicht zu Unrecht – im Ruf, immer wieder alte Zöpfe radikal abzuschneiden, und zwar bei Hardware und Software. Während Windows vor allem aus Rücksicht auf Unternehmenskunden und wegen der Rückwärtskompatibilität zahlreiche Altlasten mitschleppt, schickte Apple in den vergangenen Jahrzehnten gelegentlich Features von macOS ersatzlos oder veränderte sie grundlegend. Jüngstes Beispiel dafür ist das Entfernen der Netzwerkumgebungen aus macOS Ventura.
Vorschau-App kann PostScript-Files nicht mehr darstellenIn der neuen Version des Mac-Betriebssystems entfiel darüber hinaus eine Fähigkeit, welche manche Nutzer eines Rechners aus Cupertino möglicherweise schmerzlich vermissen werden. Die Vorschau-App von macOS Ventura ist nicht mehr in der Lage, PostScript-Dateien anzuzeigen. Das teilte Apple jetzt in einem
Support-Dokument mit. Davon betroffen sind auch Files des Typs Encapsulated PostScript, also der erweiterten Version der zu Beginn der 1980er Jahre von Adobe entwickelten Seitenbeschreibungssprache. Wer PS- oder EPS-Dateien auf seinem Mac in Augenschein nehmen möchte, muss daher nach dem Update auf macOS Ventura zu Anwendungen von Drittanbietern greifen. Entsprechende Programme gibt es unter anderem im App Store, auf den Apple im Support-Dokument ausdrücklich verweist.
Drucken von PS- und EPS-Dateien weiterhin möglichDas Drucken von PostScript-Dateien beider Formate ist hingegen mit macOS Ventura weiterhin möglich, und zwar nach wie vor ohne Zuhilfenahme einer App. Hierzu muss man das gewünschte File lediglich mit Maus oder Trackpad auf die Drucker-Warteliste ziehen, welche zuvor in den Systemeinstellungen geöffnet wurde. Nutzer älterer Versionen sind von der Streichung des PS-Supports in der Vorschau-App nicht betroffen, in Monterey und früheren Ausgaben bleibt alles beim Alten.
PostScript hat erheblich an Bedeutung verlorenDie Maßnahme kommt zwar überraschend, dürfte allerdings nicht allzu vielen Mac-Nutzern Probleme bereiten. PostScript-Dateien sind heutzutage bei Weitem nicht mehr so häufig anzutreffen wie in 1990er und 2000er Jahren. Sowohl PS als auch EPS wurden von anderen Formaten verdrängt, vor allem von PDF. Letzteres bietet erheblich mehr Möglichkeiten und verfügt über einen deutlich größeren Funktionsumfang.