macOS Ventura: Wenn Intel-Macs zu warm laufen
Zum dritten Mal in der Unternehmensgeschichte vollzieht Apple beim Mac einen Architekturwechsel. Die 2020 gestartete Abkehr von Intel und Hinwendung zu den selbst entwickelten M-Chips auf ARM-Basis verlief bislang nahezu reibungslos. Die Aufgabe, welche man in Cupertino zu bewältigen hat, ist allerdings natürlich nicht trivial, immerhin müssen über mehrere Jahre zwei völlig verschiedene CPU-Typen mit Betriebssystem-Updates versorgt werden. Dabei kann es im Verlauf der Entwicklung schon einmal zu Problemen kommen.
Intel-MacBooks werden warm, Lüfter läuft permanentDie Betaversion von macOS Ventura, dessen finale Ausgabe im Herbst erscheint, enthält offenbar einen Bug, von dem manche Intel-Macs betroffen sind. Auf Reddit berichten etliche Nutzer von MacBooks mit x86-CPU, dass ihre Geräte sehr warm werden, auch wenn sie keine Apps ausführen. Die Folge: Der Lüfter läuft permanent mit hohen Drehzahlen, was zu einer unangenehm starken Geräuschentwicklung führt. Das Problem tritt zudem laut den Meldungen unmittelbar nach der Installation der Betaversion auf. Zusätzliche Anwendungen von Drittentwicklern, deren Komponenten eine hohe Prozessorlast hervorrufen könnten, sind auf den Notebooks folglich noch nicht vorhanden. Allerdings scheint es sich um ein sporadisch auftretendes Problem zu handeln, welches sich durch einen Neustart des Geräts temporär beheben lässt.
Bug steckt offenbar im PowermanagementDer Redditor redpandadev ging dem Bug nach, welcher sich offenbar erstmals in der vierten Beta von macOS Ventura manifestierte. Er fand heraus, dass die thermischen Probleme bei Intel-Macs von einem Prozess namens „powerd“ hervorgerufen werden. Dieser sorgt seinen Angaben zufolge für eine extrem hohe CPU-Last. Grund dafür ist wohl ein fehlerhafter Zeitplan für das Powermanagement, welcher von macOS Ventura nach dem Update installiert wurde. Dieser steht in Zusammenhang mit der neuen Option, E-Mails zeitversetzt zu senden, über welche Apples kommendes Mac-Betriebssystem verfügt. Die einzelnen Schritte seiner Analyse veröffentlichte redpandadev in seinem
Reddit-Post.
Terminal-Befehl behebt das ProblemBeheben lässt sich der Fehler durch einen ebenfalls von dem Redditor gefundenen Workaround. Nach der Eingabe des Terminal-Befehls
sudo pmset schedule cancelall
sank die von powerd hervorgerufene Prozessorlast auf null Prozent. Der Intel-Mac lief anschließend wieder, ohne zu warm zu werden. Ob dadurch andere Komponenten von macOS Ventura in Mitleidenschaft gezogen werden, ist nicht bekannt. Macs mit M1- oder M2-Chip sind von dem Bug offenbar nicht betroffen. Apple dürfte über das Problem informiert sein. Es ist also davon auszugehen, dass der Konzern den Fehler in einer der nächsten Betaversionen behebt und dieser in der finalen Ausgabe von macOS Ventura nicht mehr auftritt.