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macOS Ventura bringt Rosetta 2 in Linux-VMs

Apples Umstieg auf hauseigene Prozessoren ist fast abgeschlossen, lediglich der Mac Pro muss noch auf Apple Silicon aktualisiert werden. Zwei Jahre nach der Ankündigung der M-CPUs gibt es zudem portierte Versionen von unzähligen Apps, diese laufen folglich nativ auf den aktuellen Rechnern aus Cupertino. Dass der Architekturwechsel so schnell und vor allem nahezu reibungslos vonstatten ging, ist unter anderem auch „Rosetta 2“ zu verdanken. Das von Apple seit macOS Big Sur bereitgestellte Framework sorgt dafür, dass nahezu alle vorhandenen Apps, welche für Intel-Macs entwickelt wurden und noch nicht als Universal Binaries vorliegen, dennoch auf Macs mit Apple Silicon laufen.


Apple stellt „Rosetta 2“ für Linux-VMs zur Verfügung
Mit dem auf der jüngsten World Wide Developers Conference (WWDC) präsentierten macOS Ventura geht Apple in dieser Hinsicht noch einen Schritt weiter. „Rosetta 2“ steht in der kommenden Version des Mac-Betriebssystems auch in virtuellen Maschinen zur Verfügung, auf denen Linux zum Einsatz kommt. Da sich auf M-Macs naturgemäß nur ARM-Versionen des quelloffenen Systems virtualisieren lassen, kann man in diesen bislang keine Intel-Binaries ausführen. Dank Apples Framework ändert sich das in Zukunft. Was es dabei zu beachten gilt und wie „Rosetta 2“ in Linux-VMs genutzt werden kann, erläutert Apple in einer ausführlichen Anleitung, welche das Unternehmen jetzt auf den hauseigenen Entwickler-Webseiten veröffentlicht hat.

Einmalige Installation ist erforderlich
Um „Rosetta 2“ in einer Linux-VM zu installieren, muss zunächst eine Ordnerfreigabe eingerichtet werden, auf die sowohl das virtualisierte Linux als auch macOS Ventura zugreifen können. Anschließend sind einige Terminalbefehle auszuführen, mit denen Apples Kompatibilitäts-Werkzeug in Linux eingerichtet wird. Nachdem dieser nur einmal abzuarbeitende Prozess abgeschlossen ist, steht „Rosetta 2“ dauerhaft in der virtuellen Maschine zur Verfügung und arbeitet dort ebenso wie in macOS unsichtbar im Hintergrund. Das neue Feature basiert auf der Integration von Rosetta in das Virtualisierungs-Framework, welches in den aktuellen Betriebssystemen aus Cupertino enthalten ist.

Virtualisierung von x86-Linux ist nicht möglich
Apple weist in der Anleitung ausdrücklich darauf hin, dass „Rosetta 2“ sich nicht dafür eignet, ein x86-Linux auf einem Mac mit Apple Silicon zu virtualisieren. Darüber hinaus müssen Nutzer die Installation von Rosetta in einer Linux-VM zwingend manuell durchführen. Eine automatische Einrichtung beim erstmaligen Aufruf einer Intel-App erfolgt anders als bei macOS nicht. Berücksichtigen sollte man zudem, dass die bei Linux-Programmen häufig zum Einsatz kommende dynamische Verlinkung von Binaries zusätzliche Konfigurationsschritte erfordert. Die Auflösung solcher Abhängigkeiten kann „Rosetta 2“ nämlich in einer Linux-VM nicht automatisch erledigen, erforderliche Programmbibliotheken müssen daher von Hand installiert werden.

Kommentare

TiBooX
TiBooX08.06.22 17:16
Will Apple etwa eigene Rechenzentren mit eigener Hardware betreiben? 😜
Hallo Intel: Das teuerste am Rechenzentrum ist die $TROMRECHNUNG! Und das wird in Zukunft nich besser mit euren Bratpfannen.
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+10
pünktchen
pünktchen08.06.22 18:11
Die Erwähnung von "Apple’s in-house server” bei Gerüchten zum M2 Pro spräche ja dafür.

Aber wieso sollte da Intel-Code drauf laufen?
-1
Mostindianer08.06.22 18:21
pünktchen
Die Erwähnung von "Apple’s in-house server” bei Gerüchten zum M2 Pro spräche ja dafür.

Aber wieso sollte da Intel-Code drauf laufen?

Frage ich mich auch! Alte Und löchrige Architektur, nein Danke!
-8
void
void08.06.22 18:51
Mega, damit sollten sich dann x86_64 Container mittels Docker/Podman/containerd/... auf dem Mac ausführen lassen. Noch werden leider immer nicht alle Container auch für ARM gebaut.
Developer of the Day 11. Februar 2013
0
pünktchen
pünktchen08.06.22 19:00
Genau, geht wohl um die Docker app.
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aMacUser
aMacUser08.06.22 21:21
Mostindianer
pünktchen
Die Erwähnung von "Apple’s in-house server” bei Gerüchten zum M2 Pro spräche ja dafür.

Aber wieso sollte da Intel-Code drauf laufen?

Frage ich mich auch! Alte Und löchrige Architektur, nein Danke!
Weil vermutlich noch nicht mal ansatzweise alle Software, die man so im Serverbetrieb braucht, für ARM verfügbar ist. Bisher ist ARM im Serverbereich ja noch nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
+5
gfhfkgfhfk10.06.22 11:44
aMacUser
Weil vermutlich noch nicht mal ansatzweise alle Software, die man so im Serverbetrieb braucht, für ARM verfügbar ist.
Das ergibt keinerlei Sinn! Im Serverbetrieb hat man üblicherweise nicht nur einen Server herumstehen und wählt dann aus Effizienzgründen für Intel Software auch eine AMD/Intel Hardware aus. ARM Systeme sind nur unter sehr eingeschränkten Rahmenbedingungen besser als AMD/Intel Systeme.

Sinnvoll ist das im Desktop Betrieb, da man so x86-Linux-Software auf seinem Mac System ausführen kann.

Nur mal als Rechenbeispiel: Der aktuelle AMD EPYC 7703X zieht zwischen 225W und 280W TDP. D.h. der Hersteller des Systems kann den Wert im Serverdesign festlegen, was in 3,5W/Core bis 4,4W/Core entspricht. Beim Ampere Altra sind das 2W/Core, aber die Cores sind langsamer. Apples Design ist hervorragend für Desktops und Mobile CPUs, aber im Serverbereich sind die x86 CPUs alles andere als schlecht: siehe den Vergleichstest von Phoronix (es gibt von allen drei Herstellern neuere CPUs).

Wer einen ARM Server will, kann sich jetzt schon entsprechende Systeme kaufen. Als Beispiel einen Link auf einen Gigabyte HPC Server mit 2×Ampere Al... oder einen HPC GPU Server mit nVidia GPGPUs. Es gibt mittlerweile ARM Versionen bekannter Distributionen: Ubuntu, RHEL, Suse, …
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