photokina: Olympus OM-D E-M1 Mark II und neue ObjektiveOlympus hat am Abend vor der offiziellen Messe-Eröffnung in einer etwas hölzern inszenierten Apple-Keynote-Imitation den heiß erwarteten
Nachfolger der OM-D E-M1 präsentiert. Zwar haben die Japaner ihr neues Kamera-Flaggschiff auch im Messegepäck, doch dabei handelt es sich nur um Vorserienmuster. Die fertige Kamera soll zwar noch in diesem Jahr in den Handel kommen, aber wann genau das sein wird, und was sie kosten soll, steht noch nicht geschrieben.
Olympus E-M1 Mark II – Micro Four Thirds für Speed-JunkiesWas Olympus für die E-M1 II verspricht, ist vor allem eins:
Speed, Speed und noch mal Speed. Am Gehäuse ändert sich optisch nur sehr wenig. Hauptsächlich wurde der Handgriff für noch bessere Ergonomie etwas überarbeitet. Die Ähnlichkeit zum Vorgänger sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Olympus im Inneren praktisch keinen Stein auf dem anderen gelassen hat.
Hier in der Übersicht die Hauptmerkmale:- Neuer TruePic VIII Bildprozessor und 20-Megapixel-Live-MOS-Sensor
- 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem
- Aus der Hand aufgenommene, verwacklungsfreie 4K/C4K Videoaufnahmen dank 5-Achsen-IS
- 121-Punkt-AF mit
121 Kreuzsensoren
- Phasenerkennung
- 18 Bilder pro Sekunde mit C-AF
- 60 Bilder pro Sekunde mit S-AF
- 50-Megapixel-High-Res-Shot-Funktion (80 MP RAW)
- Pro Capture Modus für verzugslose Verschlussreaktionszeit
- Staub- und spritzwassergeschützt sowie frostsicher
- 2 SD-Kartenfächer, eines kompatibel mit UHS-II, USB 3.0 (Typ C)
- u.v.m.
Bereits der Vorgänger des OM-D Flaggschiffs bot beeindruckende AF-Performance für eine spiegellose Systemkamera. Allerdings litt auch die Mark I, wie praktisch alle CSCs, unter mäßiger AF-Leistung, wenn es um Motivverfolgung (kontinuierlicher AF) geht. Der neue Autofokus der OM-D E-M1 Mark II soll das ändern. Der Schlüssel ist laut Olympus ein vollkommen neues On-Chip-Phasenerkennungs-AF-System, das nicht nur präzise und leistungsstark sein, sondern auch Echtzeit-Kontrolle bieten soll. Die Präzision wird durch 121 Kreuzsensoren und verbesserte Algorithmen des neuen TruePic VIII Bildprozessor erreicht. Das soll zuverlässiges, kontinuierliches Fokussieren mit beeindruckenden 18 B/s (mit el. Verschluss) bei voller Auflösung und RAW ermöglichen. Bei Verwendung mit Single-AF sind es sogar max. 60 Bilder pro Sekunde! Mit dem mechanischen Verschluss können max. 15 B/s geschossen werden, aber mit AF-Lock ab der ersten Auslösung. Mit kontinuierlichem AF verbleiben hier noch 10 B/s. Allerdings macht Olympus bislang keine Aussagen zur Größe des Buffers, womit vorerst die Frage offen bleibt, wie lange man mit diesen enorm hohen Serienbildgeschwindigkeiten fotografieren kann, bevor der Zwischenspeicher voll ist und die Bildrate sinkt. Einer bislang nicht bestätigten Aussage zufolge soll man bei 60 B/s "länger als eine Sekunde" fotografieren können, bis der Buffer voll ist. Daher schätze ich, dass der Buffer bei 18 B/s für etwa 100 RAW-Aufnahmen reichen sollte. Vielleich auch mehr, wenn die Speicherkarte schnell genug ist.
Auch der elektronische Sucher der OM-D E-M1 Mark II wurde getunt und bietet nun eine Reaktionszeit von knapp 6 Millisekunden bei einer Bildrate von 120 fps. Wird der sogenannte Pro-Capture-Modus gewählt, minimiert sich die Auslöseverzögerung weiter, da bereits vor dem Auslösen bis zu 14 Bilder aufgenommen werden.
Für beste Bildqualität sorgen der speziell für diese Kamera entwickelte TruePic VIII Bildprozessor und ein ebenfalls neuer 20-Megapixel-Live-MOS-Sensor. Dank verbesserter Pixeloptik und Doppel-Quad-Core-Verarbeitung wurde laut Olympus auch der Dynamikumfang deutlich verbessert. In der 50-Megapixel-High-Res-Shot-Funktion soll es die Kamera sogar mit Vollformat-Kameras aufnehmen können. Unschärfen werden in diesem Modus durch Kombination mit dem TruePic VIII Bildprozessor und der verbesserten 5-Achsen-Bildstabilisierung nahezu eliminiert.
Der für die OM-D E-M1 Mark II nochmals überarbeitete 5-Achsen-Bildstabilisator kompensiert in Kombination mit dem neuen M.ZUIKO Digital ED 12-100 mm 1:4.0 IS PRO (siehe weiter unten) bis zu 6,5 EV-Schritte bei einer Brennweite von 100 mm. Das IS-System kommt auch den Video-Funktionen zugute. 4K-Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde und 120 Mbit/s sind somit problemlos möglich. Videografen können sich zudem auf eine 24p-Bildrate bei einer Bitrate von 237 Mbit/s freuen, so lässt sich das Material im authentischen C4K-Format wiedergeben.
Die E-M1 II bietet zwei SD-Kartenfächern, von denen einer UHS-II-kompatibel ist. Jeder Karte können verschiedene Aufnahmeeinstellungen zugewiesen werden. Anwender, die sich stets darüber geärgert haben, dass nach einem Firmware-Update sämtliche Einstellungen neu gemacht werden mussten, können aufatmen. Die Settings lassen sich nun endlich abspeichern. – Halleluja!
Zudem wurde die Akkulaufzeit um fast 40 % verbessert und die Ladezeit hat sich – im Vergleich zum Vorgängermodell – mit nur zwei Stunden halbiert. Der Ladezustand wird auf dem Display nun endlich auch in Prozent angezeigt. Für weitere Informationen, wie den Akkuzustand, gibt es ein separates Statusmenü. Für die Datenübertragung ist die OM-D E-M1 Mark II mit einem USB 3.0 Typ-C-Anschluss ausgestattet.
Neue Objektive für Micro Four ThirdsIm Gegensatz zu manchen Konkurrenten, die das Objektivangebot ihrer spiegellosen Systemkameras nur sehr stiefmütterlich behandeln, hat Olympus inzwischen eines der größten und attraktivsten Sortimente an hochwertigen Optiken für ihre CSCs zu bieten. Lauter Schmankerl finden sich dort – und es werden noch mehr.
Die M.ZUIKO PRO Serie wird um zwei neue Spitzenmodelle erweitert. Das
M.ZUIKO DIGITAL ED 25 mm 1:1.2 PRO (KB: 50 mm) soll neue Standards setzen: Der Hersteller verspricht eine extrem hohe Auflösung, einen präzisen, ultraschnellen AF und enorme Lichtstärke mit einer Offenblende von f/1,2 für gestochen scharfe Aufnahmen bis an den Bildrand und ein umwerfendes Bokeh.
Das
M.ZUIKO DIGITAL ED 12-100 mm 1:4.0 IS PRO für Profis an, die mit leichtem Gepäck reisen wollen, denn das 8,3-fach-Zoom deckt einen Brennweitenbereich von umgerechnet 24 bis 200 mm ab. Der eingebaute 5-Achsen-Sync-IS kompensiert bis zu sagenhaften 6,5 EV-Stufen (in Kombination mit der E-M1 II) und die konstante Blende von 1:4.0 verspricht höchste Bildqualität von Weitwinkel bis Tele. Für extreme Close-ups erlaubt das als "Profi-Reisezoom" klassifizierte Objektiv eine sehr kurze Naheinstellgrenze von nur 15 cm. Die Pressemitteilung spricht gar von nur 1,5 cm, aber das ist entweder ein Tippfehler, oder es bezieht sich auf den Abstand zum Frontelement und nicht zum Sensor. Bei einer Objektivlänge (im zusammengefahrenen Zustand) von 116,5 mm könnte das ungefähr hinkommen. Im Datenblatt steht zur Naheinstellgrenze jedenfalls "0,15 m". Wie alle PRO Objektive sind auch das M.ZUIKO DIGITAL ED 25 mm 1:1.2 PRO und das M.ZUIKO DIGITAL ED 12-100 mm 1:4.0 IS PRO staub-, spritzwassergeschützt sowie frostsicher.
Neu in der Premiumserie findet sich das
M.ZUIKO DIGITAL ED 30 mm 1:3.5 Makro. Es bietet angeblich die zur Zeit stärkste Vergrößerung (2,5-fach entspr. Kleinbild) und eine Naheinstellgrenze von nur 9,5 cm. Hinzu kommt eine bis zu 30 % verbesserte AF-Geschwindigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Makroobjektiven dieser Klasse.
Das M.ZUIKO DIGITAL ED 25 mm 1:1.2 PRO gibt es ab Oktober 2016 für 1.299 Euro bzw. 1.499 CHF. Das M.ZUIKO DIGITAL ED 12-100 mm 1:4.0 IS PRO wird ab November für 1.299 Euro bzw. 1.499 CHF erhältlich sein und das M.ZUIKO DIGITAL ED 30 mm 1:3.5 Makro ist zur photokina 2016 für 299 Euro bzw. 399 CHF verfügbar.